Die Waterloh-Behandlung des grauen Star

AugenEine der größ­ten unge­lös­ten Her­aus­for­de­run­gen der Medi­zin ist die als „grau­er Star“ bezeich­ne­te Trü­bung der Augen­lin­sen (medi­zi­nisch als „Kata­rakt“ bezeich­net – mehr bei Wiki­pe­dia). Der graue Star ist mit rund 10 Mil­lio­nen Betrof­fe­nen eine Volks­krank­heit. Die Ursa­chen sind unbe­kannt, ursäch­li­che Behand­lun­gen gibt es des­halb nicht, rund 600.000 Men­schen wer­den jähr­lich in Deutsch­land des­we­gen ope­riert. Der zu sei­ner Zeit renom­mier­te Bon­ner homöo­pa­thi­sche Arzt Dr. med. Anton Water­loh (1892–1960) hat aller­dings einen Behand­lungs­plan hin­ter­las­sen, der seit­her von vie­len Augen­ärz­ten erfolg­reich zur The­ra­pie des grau­en Stars ein­ge­setzt wur­de – die soge­nann­te Water­loh-Kur. Water­loh selbst soll über 1.000 Pati­en­ten mit die­sem Medi­ka­ti­ons­plan vor dem Fort­schrei­ten des alters­as­so­zi­ier­ten grau­en Stars und einer Ope­ra­ti­on bewahrt haben [1].

Water­loh: Ein Water­loo für den Katarakt?

Ein ande­rer homöo­pa­thi­scher Arzt, der Augs­bur­ger Inter­nist Dr. med. Mar­tin Stüb­ler (1915–1989), hat dan­kens­wer­ter Wei­se die­se „Kata­rakt­kur nach Water­loh“ einem grö­ße­ren Publi­kum bekannt gemacht. Der von ihm über­lie­fer­te, ursprüng­li­che Behand­lungs­plan wur­de – teils wohl unab­sicht­lich, teils aber auch geplant – geän­dert. Des­halb zitiert bicomplexe.heilpflanzen-welt.de in Aus­zü­gen die ori­gi­na­le Ver­öf­fent­li­chung von Stüb­ler [2]:

„Der 54jährige Schrott­händ­ler Ernst B. kommt am 23. 2. 1968 von weit­her gereist in die Sprech­stun­de wegen sei­ner Augen. Er lei­det an bei­der­sei­ti­gem Star und steht in augen­ärzt­li­cher Behand­lung. Das lin­ke Auge ist ope­riert. Es war ein Miß­er­folg. Das Auge ist nun ganz blind gewor­den. Jetzt ist das rech­te Auge so schlecht, daß er nicht mehr Auto fah­ren kann, was ihn in sei­nem Beruf sehr behin­dert. Er hat aber kei­nen Mut, die von der Augen­ärz­tin vor­ge­schla­ge­ne Ope­ra­ti­on durch­füh­ren zu las­sen wegen des Mißer­folgs am lin­ken Auge. Er befürch­tet sonst, völ­lig blind zu wer­den. Nun sucht er den homöo­pa­thi­schen Arzt auf.

Sofort setzt mor­gens die Star­kur nach Water­loh ein.

17 Tage lang mor­gens 1 Tablet­te Cal­ci­um flu­or­a­tum D12
17 Tage lang mor­gens 1 Tablet­te Magne­si­um flu­or­a­tum D6
17 Tage lang mor­gens 1 Tablet­te Magne­si­um flu­or­a­tum D12
17 Tage lang mor­gens 5 Trop­fen Magne­si­um car­bo­ni­cum D8

• nach 2 Mona­ten kei­ne wesent­li­che Bes­se­rung der Seh­fä­hig­keit rechts.
• nach 4 Mona­ten: das All­ge­mein­be­fin­den ist bes­ser, das Trä­nen der Augen hat nach­ge­las­sen, die Licht­emp­find­lich­keit ist nicht mehr so deutlich.
• nach 5 Mona­ten all­mäh­lich zuneh­men­de Bes­se­rung der Seh­fä­hig­keit des rech­ten Auges. Er fährt wie­der Auto.
• nach 10 Mona­ten: das Augen­licht ist viel bes­ser. Er bemerkt kaum mehr eine Behin­de­rung und kann prak­tisch nor­mal sei­nen Beruf aus­üben, auch vie­le Stun­den am Tage Auto fahren.
• letz­te Kon­sul­ta­ti­on am 3. 2. 69: das Augen­licht ist gleich­mä­ßig gut geblie­ben. Er macht fort­lau­fend die Star­kur nach Water­loh, ist jetzt bei der 4. Kur.

Die Durch­füh­rung der Water­­loh-Kata­rak­t­­be­han­d­­lung („Star­kur“)
• 17 Tage lang mor­gens 1 Tablet­te Cal­ci­um flu­or­a­tum D12 (online kau­fen)
• 17 Tage lang mor­gens 1 Tablet­te Magne­si­um flu­or­a­tum D6 (online kau­fen)
• 17 Tage lang mor­gens 1 Tablet­te Magne­si­um flu­or­a­tum D12 (online kau­fen)
• 17 Tage lang mor­gens 5 Trop­fen Magne­si­um car­bo­ni­cum D8 (online kau­fen)
Damit ist die Kur been­det und fängt gege­be­nen­falls wie­der von vor­ne an. Ich [Stüb­ler] las­se meis­tens 3–4 Kuren machen, bis eine zuver­läs­si­ge Bes­se­rung ein­tritt, danach noch ein­mal 1 Kur im Jahr.

Anmer­kung: Auch ver­schie­de­ne Kom­bi­na­tio­nen von Schüß­ler­sal­zen wer­den bei grau­em Star ein­ge­setzt. Die Heil­prak­ti­ker Wer­ner Hemm und Ste­fan Mair fol­gen in ihrem Werk „Die Kom­plex-Bio­che­mie“ klas­si­schen Kon­zep­ten der Säf­te­leh­re und sehen vor allem Rei­ni­gung, „Ent­gif­tung“ und Ernäh­rung als the­ra­peu­tisch zu för­dern­de Hei­lungs­vor­gän­ge [3]. Das JSO Bicom­plex 3-Mit­tel hel­fe vor allem dann, wenn es zu stoff­wech­sel­be­ding­ten Abla­ge­run­gen in der Augen­lin­se gekom­men sei. Der JSO Bicom­plex 9 hin­ge­gen vor allem dann, wenn die augen­ein­trü­ben­den Abla­ge­run­gen im Zusam­men­hang mit einer harn­sauren Stö­rung zu ver­ste­hen sind. Ist hin­ge­gen die Ernäh­rung und die Rei­ni­gung der Augen­lin­se selbst gestört, kom­me JSO Bicom­plex 13 in Fra­ge. Bei zusätz­li­chen, von der Leber aus­ge­hen­den Kom­pli­ka­tio­nen sol­le JSO Bicom­plex 27 gewählt wer­den (Über­sicht).

Quel­len
[1] Emm­rich P: Was ist eine „Water­­loh-Kur“? PTA heu­te. 2014 Feb 3;3:90–2.
[2] Stüb­ler M: Kata­rakt­kur nach Water­loh (Kasu­is­tik). All­ge­mei­nen Homöo­pa­thi­schen Zeit­schrift (AHZ). 1968;8:354–5.
[3] Wer­ner Hemm, Ste­fan Mair: Die Kom­­plex-Bio­­che­­mie (2. Aufl.). Foit­zick Ver­lag, Augs­burg, 2011 (ISBN 978–3‑929338–63‑8, (bei Ama­zon kau­fen).
Autor
• Rai­ner H. Buben­zer (Gesund­heits­be­ra­ter), Ber­lin, 19. Novem­ber 2018.
Bild­nach­weis
• Bog­gy (fotolia.com, 230469019).