Das Leben der Menschen wird seit Urzeiten von verschiedensten Krankheiten begleitet. Viele wurden von Archäologen als unsere konstanten „Begleiter“ erkannt, andere als Phänomen bestimmter Zeiten und Kulturen. Bluthochdruck („Hypertonie“) als medizinische Entität gibt es – logischerweise – erst mit der Einführung der Blutdruck-Messgeräte in ärztlichen Praxen vor rund 100 Jahren. Saisonale allergische Erkrankungen, Heuschnupfen, Heufieber, allergische Rhinitis und wie dererlei Umschreibungen noch heißen mögen, wurden schon vor Jahrtausenden beschrieben, zum Beispiel beim römischen Kaiser Augustus, waren aber meist auf höhere Schichten beschränkt. Klar, ein (Über-)Leben in einer überwiegend landwirtschaftlich ausgerichteten Lebens- und Arbeitswelt war praktisch unmöglich für Menschen, die zum Beispiel schwer unter eine Pollen-Allergie zu leiden hatten.
Und, wie die Münchner Allergie- und Asthmaexpertin Prof. Dr. Erika von Mutius zum Erstaunen nicht nur der Fachwelt erstmals nachweisen konnte: Das Leben auf dem Land, auf Bauernhöfen, in täglich engem Kontakt mit Tieren und Nutzpflanzen führt dazu, dass die Menschen, die dort aufwachsen, weitaus seltener Allergien, Asthma oder Heuschnupfen haben. Spätere Studien nach der Wende zeigten ergänzend, dass Menschen in der ehemaligen DDR seltener als Menschen im Westen unter Allergien gelitten hatten. Und dass dies in engem Zusammenhang mit dem fehlenden (im Osten) bzw. hemmungslosen Gebrauch von Hygiene- und Reinigungsmitteln (im Westen) steht. Dieser Unterschied der Allergie-Häufigkeit zwischen Ost und West verschwand, nachdem die Menschen in den neuen Bundesländern genauso penetrant mit Haushaltschemie versorgt worden waren, wie die in der alten Bundesrepublik.
Die Botschaft aus beiden Erkenntnissen ist simpel: Täglicher Dreck stimuliert auf natürliche und zudem gesundheitlich vorteilhafte Weise unser Abwehrsystem, so wie die Menschheit das in ihrer Millionen Jahre lang währenden Evolution eben gelernt hat. Fehlt der Dreck, werden wir krank (fast ein Drittel der Deutschen hat die eine oder die andere allergische Störung oder Erkrankung).
Diese Erkenntnisse finden sich bereits in naturmedizinischen Einschätzungen des Berliner Arztes Dr. Konrad Grams, dem Entwickler der Therapie mit kombinierten Schüßlersalzen, vor rund 100 Jahren, der in allergischen Katarrhen vor allem eine unangenehme Reaktion des Körpers auf bestimmte Umwelteinflüsse sah. Je nach Ausprägung dieser Funktionsstörung empfahl er folgende Bicomplex-Präparate
1. Schleimhautmittel (DHU-Bicomplex Nr. 21, PZN 00545024)
2. Fiebermittel (DHU-Bicomplex Nr. 6, PZN 00544875)
3. Lymphmittel (DHU-Bicomplex 28, PZN 00545107)
Hinweis: Der Einsatz der Bicomplex-Kombisalze bei Heuschnupfen zielt darauf, die überschießenden, „gestörten“ Funktionen des Abwehrsystems zu lindern. Ähnlich, wie dies eine andere, ebenfalls auf Grundlage der Homöopathie entwickelte moderne Therapie tut – die spezifische Immuntherapie („Hyposensibilisierung“). Beide funktionieren um so besser, je früher sie eingesetzt werden. Also sollte bei bekanntem Heuschnupfen am besten schon zwei bis drei Monate vor Beginn der Pollensaison mit der Einnahme begonnen werden.
Autor
• Rainer H. Bubenzer, Gesundheitsberater, Berlin, April 2016.