Deutschochsenzunge

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Deutscho­ch­senzun­ge, Anchu­sa offi­ci­na­lis L. [Zorn pl. med. Tab. 147.] mit lan­zet­för­mi­gen Blät­tern und dach­zie­gel­ar­tig über­ein­an­der lie­gen­den Blu­men in ein­sei­ti­gen Aeh­ren, eine etwa zwei Schuh hohe auf Schutt, an Acker­rän­dern und Wegen wild­wach­sen­de, mehr­jäh­ri­ge Pflan­ze, wel­che im Mai und Brach­mo­na­te schön blau blüht.

Die spin­del­för­mi­ge, wenig fase­ri­ge, braun­röth­li­che Wur­zel (rad. buglos­si, anchu­sae) ist geruch­los, und hat einen süß­lich schlei­mi­gen Geschmack. Sie kann daher wohl eini­ge ein­wi­ckeln­de und näh­ren­de Kräf­te, aber kei­ne ent­zün­dungs­wid­ri­gen zei­gen, wie man gewähnt hat.

Die geruch- und geschmack­lo­sen Blät­ter (herb. buglos­si) sind offen­bar nutz­los, wenn sie nicht als ein Nah­rungs­mit­tel zum Gemü­se die­nen können.

Die eben­falls geruch- und geschmack­lo­sen Blu­men (flor. bugl.) sind höchs­tens zum Blau­fär­ben eini­ger Arz­nei­en dien­lich, und ver­dien­ten, gar nicht in ältern Zei­ten unter die vier herz­stär­ken­den Blu­men (flor. quat. cor­dia­les) auf­ge­nom­men zu werden.