Beenöl

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Been­öl (ol. been, behen) lie­fert, wel­ches hell, weiß, ohne Geruch und Geschmack, etwas leich­ter als das Baum­öl ist, (von 9119 spe­zi­fi­scher Schwe­re,) bei gerin­ger Käl­te (15° des schwed. Ther­mo­me­ters) gelie­fert, und bei dem Gefrier­punk­te zähe und in Fäden dehn­bar wird. Sei­ner gro­ßen Gerinn­bar­keit wegen wird es in lan­ger Zeit nicht ranzig.

Die Been­nüs­se sind wegen ihrer star­ken Kraft, Bre­chen und Pur­gi­ren zu erre­gen, aus­ser Gebrauch gekommen.

Das Been­öl aber besitzt sehr gerin­ge Leib eröf­nen-de Kräfte.

Fast blos die Par­fü­mirer bedie­nen sich des­sel­ben, um wohl­rie­chen­de Oele zu ver­fer­ti­gen, indem sie die geruch­vol­len Blu­men mit Baum­woll­flöck­chen von Been­öl durch­zo­gen in einem Gefä­se über­ein­an­der schich­ten, zude­cken, 24 Stun­den tem­per­irt ste­hen las­sen, zwei bis drei­mal fri­sche Blu­men dazu neh­men, und end­lich die Baum­wol­le aus­drü­cken, wenn das Been­öl mit dem Geru­che voll­kom­men geschwän­gert ist. So ent­steht das ole­um odo­rif­er­um Ias­mi­ni (Es-sen­za di Gel­sami­no) u.s.w.

Mit zer­las­se­nem wei­ßen Wach­se, wel­ches nicht mit Talg ver­fälscht ist, gemischt, gab es ehe­dem einen guten Kör­per zu äus­ser­li­chen Bal­sa­men (cor­pus pro bals.) ab, wel­cher sei­ner Geruch­lo­sig­keit wegen dem von der Mus­kat­but­ter ver­fer­tig­ten vor­zu­zie­hen ist.