Wiesenhahnefuß, Ranunculus acris, L. [Zorn, pl. med. tab. 194] mit dreitheilig vielspaltigen Blättern, deren obere handförmig sind, ausgespreitzten Blumendecken und rundlichen Blüthenstielen; ein etwa zwei Fuß hohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel, welches den Sommer über auf Wiesen und Weiden goldglänzend blüht.
Die große den meisten übrigen Hahnefußarten gemeinsame Schärfe enthält in allen seinen Theilen auch dieses Kraut im frischen Zustande (Hb. rec. Ranun-culi pratensis) am meisten aber die Blüthenknopfen. Sie vergeht im Trocknen größtentheils, steigt aber mit dem destillirenden Wasser über. Die Arzneikräfte dieses Krautes als blasenziehendes Mittel kommen mit denen des Speerhahnefußes w.s. überein, sowohl in Rücksicht der Vorzüge vor den Kanthariden, als auch der dabei nöthigen Vorsicht. Seine Auflegung gegen Wechselfieber ist gewacht und zweideutig. Sein Gegengift ist gleichfalls das häufig getrunkene laue Wasser, das gequetscht aufgelegte frische Kraut des Sauerampfers oder Sauerkleelujels, so wie die unreifen Beeren des Stachelbeerribizels. Das destillirte Wasser verspricht ebenfalls scharbockwidrige Kräfte, vielleicht auch Tugenden in einigen andern Krankheiten.