Sodaessigsalz

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Sodaes­sig­s­alz (Ter­ra soli­a­ta tar­ta­ri crystal­li­sa­bi­lis, Soda ace­tata, Alca­li mine­ra­le ace­ta­tum) ist ein Neu­tral­salz in gestreif­ten, lang­spie­ßig säu­len­för­mi­gen Krystal­len, von schar­fem, ste­chen­dem Geschma­cke, wel­ches an der Luft zu Pul­ver zer­fällt, in Was­ser bei mitt­le­rer Tem­pe­ra­tur in einem Ver­hält­nis­se wie 3 zu 4, in sie­den­dem Wein­geis­te aber wie 7 zu 15 auf­lös­bar ist, und größ­tent­heils nur zur Berei­tung der stärks­ten Essig­säu­re (w.s.) ange­wandt wird.

Zu die­ser Absicht besteht die räth­lichs­te Ver­fer­ti-gungs­art dar­in, daß man zwölf Unzen gepül­ver­te Krei­de in destil­lir­tem Essi­ge bis zur Sät­ti­gung au-flößt, die durch­ge­sei­he­te Auf­lö­sung bis zu vier und zwan­zig Unzen abdampft, eine Auf­lö­sung von vier und zwan­zig Unzen krystal­li­sir­tem Glau­ber­sal­ze in vier und zwan­zig Unzen kochen­dem Was­ser so lan­ge hin­zu­gießt, bis kein Nie­der­schlag (Gyps) mehr zu Boden fällt, die etwas erkal­te­te Lau­ge aber fil­trirt, abdampft und in der Käl­te anschie­ßen läßt. Den nie­der­ge­fal­le­nen Gyps süßt man mit etwas kal­tem Was­ser aus und dampft die­ses mit der unan­ge­schos­se­nen Lau­ge aber­mahls bis zum Anschieß­punk­te ab, da man dann noch eini­ge Krystal­len bekom­men wird. Ein klei­ner Ueber­schuß zuge­setz­ten Sodal­au­gen­sal­zes soll die Krystal­li­sa­ti­on befördern.

Durch noch­mah­li­ges Auf­lö­sen, Durch­sei­hen, Abdamp­fen und Krystal­li­si­ren bringt man die­ses Salz voll­ends zur erfor­der­li­chen Rein­heit, daß es auch, wo nöthig, zur inner­li­chen Arz­nei gebraucht wer­den kann. Es scheint ähn­li­che Kräf­te als das Pott­asch­essig­s­alz zu besit­zen, w.s.