Schweitzersonnwende

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Schweit­zer­sonn­wen­de, Helio­tro­pi­um euro­pae­um L. [Jac­quin, flor aus­tr. tab. 207.] mit eiför­mi­gen, ganz glatt­rin­di­gen, filz­wol­li­gen, runz­lich­ten Blät­tern, und gepaar­ten Blu­men­äh­ren, ein etwa acht Zoll hohes Som­mer­ge­wächs auf­trock­nen, san­di­gen Aeckern und Wein­ber­gen in Oes­ter­reich, in Kärn­then, der Pfalz, in Schle­si­en, des­sen wie ein Skor­pi­onschwanz ein­ge­krümm­ten, wei­ßen Blu­men­äh­ren im Juny und July sich zeigen.

Die weiß­grün­li­chen bit­tern Blät­ter, (Fol. Helio­tro­pii majo­ris, Ver­ru­ca­riae, her­bae can­cri), sind ehe­dem für höchst wirk­sam gegen War­zen aller Art gehal­ten wor­den, frisch aus­ge­rie­ben. Auch in bran­di­gen Geschwü­ren, den Nasen­po­ly­pen und dem (wah­ren?) Krebs hat man ihnen Lob­sprü­che bey­ge-legt, wel­che Bestä­ti­gung ver­die­nen. Sie im Nie­ren-gries und gegen Ein­ge­wei­de­wür­mer, wie sonst geschah, inner­lich zu brau­chen, ist bei einer Pflan­ze, die eine so gro­ße Schär­fe ver­räth, nicht über­eilt nach­zu­ah­men. Auch den auf der einen Sei­te ecki­gen, auf der andern erha­be­nen, klei­nen, asch­grau­en Samen hat man in Kröp­fen, gegen War­zen und fres­sen­de Geschwü­re, und vier Stück Samen vor dem Anfal­le eines vier­tä­gi­gen Fie­bers ein­ge­nom­men für sehr hülf­reich geachtet.