Salapragwurzel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Sala­prag­wur­zel, Orchis Morio, L. [Flor. dan. tab. 253] mit vier­spal­ti­ger, gekerb­ter Lip­pe des Honig­be­hält­nis­ses, einem stump­fen, auf­stei­gen­den Spor­ne, und stump­fen gegen ein­an­der geneig­ten Blu­men­kron-blät­tern, ein etwa fuß­ho­hes Kraut mit peren­ni­ren­der Wur­zel in feuch­ten, stei­nich­ten Wäl­dern, wel­ches im Mai und Brach­mo­nat pur­pur­far­big blüht.

Bei Ver­wel­kung des Sten­gels wird die um die­se Zeit ver­voll­komm­te neue fri­sche knol­li­ge Wur­zel gesam­melt, von der weg­zu­wer­fen­den, vor­jäh­ri­gen wel­ken Wur­zel abge­son­dert, und (wie man zu glei­cher Absicht mit den Wur­zeln der Orchis mas­cu­la, mili­ta-risund lon­gi­fo­liathun kann) mit kochen­dem Was­ser abge­brüht, wor­auf man das Ober­häut­chen ent­we­der mit einer gro­ben Lein­wand abreibt oder abschabt, die Wur­zeln dann sechs bis zehn Minu­ten, auf einer zin­ner­nen Schüs­sel aus­ge­brei­tet, in einen Back­ofen setzt, bis sie durch­schei­nend gewor­den sind, und sie dann an Fäden gerei­het in einer wohl geheit­z­ten Stu­be bis zum völ­li­gen Trock­nen auf­hängt. Dann ist die Salap (Rad. Salap, Salab, Salep nost­ras) fer­tig.

Man gie­bt die Salap­wur­zel als ein schmei­di­gen­des ein­wi­ckeln­des, und gelind näh­ren­des Mit­tel theils in Pul­ver dem Kran­ken ein, theils in Geträn­ken zu Schleim berei­tet. Zu letz­te­rer Absicht muß die so getrock­ne­te Wur­zel fein gepül­vert seyn, und mit 64 Thei­len stark kochen­dem Was­ser im immer­wäh­ren­dem Auf­wal­len erhal­ten und zugleich unun­ter­bro­chen umge­rührt werden.