Salap

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Salap, (Rad. Salep, Salab, Salap) sind klei­ne blaß­gel­be, horn­ar­tig durch­schei­nen­de und har­te Kör­per von läng­licht­run­der, oder herz­för­mi­ger Gestalt an baum­woll­nen Fäden gereiht, die geruch­los, aber von schlei­mi­gem Geschma­cke, sich im Kau­en fast gänz­lich auf­lö­sen, und den Mund zusam­men­kle­ben, in war­mes Was­ser aber geweicht, wie Tra­ganth­gum­mi, zu Schleim zer­ge­hen. Sie wur­den ehe­dem aus Per­si­en und der Tür­kei zu uns gebracht, und als ein Kräf­te erhe­ben­des und Geschlechts­trieb beför­dern­des Mit­tel für erschöpf­te, abge­zehr­te Kran­ken, so wie in der Gicht, der Fall­sucht, in der Ruhr, in Katar­rhen, in Bla­sen­ge­schwü­ren und im Blut­har­nen mit über­trie­be­nen Lob­sprü­chen gerühmt. Man ver­kauf­te sonst in Hol­land die Unze zu zwei bis vier Gulden.

Ein Theil macht 48 Thei­le hei­ßes Was­ser zum dicken Schleim.

Es ist aus­ge­macht, daß sie getrock­ne­te Wur­zeln einer gro­ßen Orchis­art sind, und des­halb schlug schon im Jah­re 1740 Geoff­roys Bru­der die Orchis mili­ta­ris major, die Hal­ler unter Num­mer 1276 beschreibt, zur Berei­tung des Salap aus ihren Wur­zeln vor. Doch die­nen hie­zu meh­re­re Orchis­ar­ten, wenn sie nur recht gro­ße, saf­ti­ge Wur­zeln ohne bockich­ten Geruch haben, vor­züg­lich aber die Orchis Morio, mas­cu­la, mili­ta­risund lati­fo­lia.