Pflaster, englisches

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Pflas­ter, eng­li­sches (eng­li­sche Haut, Emplastrum adhae­si­vum Wood­sto­ckii) berei­tet man, nach Hagen, am bes­ten, wenn man eine Unze der feins­ten Hau­sen­bla­se (w.s.) wohl zer­klopft und in die kleins­ten Stü­cke zer­schnit­ten nebst andert­halb Quent­chen Ben­zoe in einem Kol­ben von einem Pfun­de Wein­geist durch gelin­de, vier und zwan­zig­stün­di­ge Diges­ti­on im Sand­ba­de (Digesto­ri­um unter Oefen) auf­lö­sen läßt, die Auf­lö­sung durch­sei­het, sie dann in einen Kes­sel war­men Was­sers stel­let, damit sie flüs­sig blei­be, und mit einem wei­chen, brei­ten Pin­sel auf dün­nen, dich­ten Taf­fet strei­chet, wel­cher auf einen höl­zer­nen Rah­men gespannt wor­den, und das Auf­strei­chen noch drei bis vier­mal, wenn der vor­gän­gi­ge Anstrich getrock­net ist, so lan­ge wie­der­hoh­let, bis die Ober­flä­che spie­gel­glän­zend gewor­den. Eine sol­che Men­ge Auf­lö­sung reicht zu drei Ellen Taf­fet zu.

Frisch geschnit­te­ne Wun­den zu ver­ei­ni­gen, wür­de es bes­ser seyn, die reit­zen­de Ben­zoe dar­aus weg­zu­las­sen, und die blo­ße Hau­sen­bla­s­auf­lö­sung anzu­wen­den; dann könn­te man das Pflas­ter auch ohne Beden­ken auf Stel­len legen, wo die Ober­haut abge­sto­ßen ist, wel­che dadurch solan­ge künst­lich ergän­zet wird, bis die Natur eine neue dar­un­ter schafft; ein sehr schätz­ba­res äuße­res Mittel.