Frosch

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Frosch, der gro­ße (Was­ser­frosch), Rana escu­len­ta, L. [Rösel Tab. 13.] mit ecki­gem Kör­per, que­er­über höcke­ri­gem Rücken, und einem Ran­de an dem Bau­che. Er ist grün­lich und gelb­lich gestreift, wohnt größ­tent­heils im Was­ser, in Tei­chen und Sümp­fen, und lebt von Wür­mern, Insek­ten und eini­gen Pflan­zen. Die Männ­chen qua­ken des Abends bey schö­nem Wet­ter laut. Man speist sie, vor­züg­lich die Len­den, und kocht Kraft­brü­hen für Gene­sen­de dar­aus, denen man fälsch­lich eine küh­len­de Kraft zuschreibt.

Der klei­ne Frosch oder der brau­ne Land­frosch, Rana tem­po­ra­ria, L. mit plat­te­rem, etwas ecki­gem Rücken. Die­ser Frosch hält sich im Som­mer auf Aeckern und Wie­sen auf (nach dem Regen kom­men sie schaa­ren­wei­se zum Vor­schei­ne), im Win­ter aber schar­ret er sich in sump­fi­ge Löcher. Er lebt von Schne­cken, Wür­mern und Insek­ten. Sei­ne Eier fin­det man im Früh­lin­ge als kla­re, wei­ße, kleb­ri­ge, zähe, ei-weiß ähn­li­che, in der Mit­te mit einem schwar­zen Punk­te ver­se­he­ne Kügel­chen, in Klum­pen zusam­men­hän­gend auf dem Was­ser schwim­mend, den Frosch­laich (sper­ma ran­arum). Hier­aus kom­men zuerst Thier­chen, wel­che blos einen dicken Kopf und einen Schwanz zu haben schei­nen, dann, wie Fische, floß­ar­ti­ge Anhän­ge, end­lich Hin­ter­fü­ße, zuletzt auch Vor­der­fü­ße bekom­men, ganz zuletzt aber erst den Schwanz ver­lie­ren, und nun voll­komm­ne Frö­sche gewor­den sind.

Das zu einer dün­nen Feuch­tig­keit durch den ers­ten Grad von Fäul­niß zer­flos­se­ne Frosch­laich wen­de­te man sonst unnüt­zer­wei­se als ein Schön­heits­mit­tel an, man leg­te den Frosch­laich äußer­lich zur Küh­lung auf, schrieb ihm (unge­grün­de­te) blut­stil­len­de Kräf­te zu und destil­lir­te im Was­ser- oder Dampf­ba­de ein Was­ser dar­aus, was von dem gemei­nen destil­lir­ten Was­ser gar nicht unter­schie­den ist, und dem man gleich­wohl besond­re küh­len­de und and­re (erdich­te­te) Kräf­te zuschrieb.

Der Laub­frosch, Rana arbo­rea, L. mit glat­tem, unten wie mit Kör­nern bestreu­tem Kör­per, und gespal­te­nen Füßen, deren Nägel lin­sen­för­mig sind, ein klei­nes mit einer kleb­rich­ten Feuch­tig­keit bezo­gnes Thi­er, wel­ches zuwei­len sei­ne hell­grü­ne Far­be in Grau umän­dert, auf Bäu­men und Sträu­chern Insek­ten und Flie­gen hascht, und wovon das Männ­chen einen nicht unan­ge­neh­men Ton gegen den Herbst, vor­züg­lich vor dem Regen­wet­ter, von sich giebt.

Die Alten brauch­ten (statt bes­se­rer Din­ge) das Pul­ver des ver­brann­ten Laub­fro­sches zum Blut­stil­len, gegen Fall­sucht der Kin­der, gegen Gonor­rhö­en u.s.w.