Bucktenbeifuß

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Buck­ten­bei­fuß, Arte­mi­sia vul­ga­ris L. [Zorn pl. med. Tab. 222.] mit fla­chen, auf der Unter­flä­che fil­zi­gen Blät­tern, wel­che in ein­ge­schnit­te­ne Quer­stü­cke zert­heilt sind, und ein­fa­chen, rück­wärts gekrümm­ten Blu­men­trau­ben und Blu­men­kro­nen mit fünf geschweif­ten Blüm­chen, eine bei uns in Gär­ten peren­ni­ren­de Pflan­ze, wel­che im Som­mer und Nach­som­mer blüht.

Man hat eine unkräf­ti­ge­re Spiel­art mit blut­ro­then Sten­geln (arte­mi­sia rubra), wel­che aber häu­fig mit dem geruch­lo­sern und nicht bit­tern Feld­bei­fuß, arte­mi­sia cam­pestris L. ver­wech­selt wird.

Vor­züg­lich die über und über mit einer weiß­lich­ten fei­nen Wol­le über­zo­gne Spiel­art ist es, wovon man die Spit­zen und das Kraut (sum­mit. herb. arte­mi-siae albae) gegen Hys­te­rie und daher rüh­ren­de Zurück­hal­tung der Monat­rei­ni­gung gebraucht hat. Sie haben einen star­ken, wer­mut­h­ähn­li­chen, doch ange­neh­mern Geruch und gewürz­haft bit­tern Geschmack.

Ver­muth­lich sind es die fei­nen, durch mecha­ni­sche Vor­rich­tung aus den Stie­len und Blät­tern des Bei­fu­ßes abge­schied­nen Fasern, und nicht die äus­se­re an dem Untert­hei­le der Blät­ter sit­zen­de Wol­le, wor­aus die in Chi­na und Japan berühm­ten Woll­ke­gel­chen, die Moxa berei­tet wird, wel­che man oben anzün­det, und auf Stel­len des Kör­pers ver­glim­men läßt, die mit gich­t­i­schen und podagri­schen Schmer­zen behaf­tet sind.

Man fin­det an der Wur­zel des Bei­fu­ßes, wahr­schein­lich weil er auf mit Koh­len ver­misch­ten Boden am liebs­ten wächst, nicht sel­ten Holz­koh­len (car­bo-nes arte­mi­siae), die man in alten Zei­ten am Johan­nis­ta­ge aus­grub, und ihnen aber­gläu­bisch genug antepi-lep­ti­sche Kräf­te zuschrieb.