Brunnkreßrauke

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Brunn­kreßrau­ke, Sisym­bri­um nas­t­ur­ti­um L. [Zornpl. med. Tab. 144.] mit nie­der­ge­bo­gnen Scho­ten und gefie­der­ten Blät­tern, deren Blätt­chen ziem­lich herz­för­mig sind, ein zwei­jäh­ri­ges an und in rei­nen Quel­len wach­sen­des, immer­grü­nen­des, im März und Sep­tem­ber weiß blü­hen­des Kraut, des­sen im Win­ter und Früh­ling zu sam­meln­den Blät­ter (fol. herb. nas­t­ur­tii aqua­ti­ci) zer­rie­ben einen star­ken, flüch­tig bei­ßen­den Geruch, und einen bei­ßend bit­tern Geschmack haben.

Das Kraut ver­liert durchs Trock­nen Geruch und Geschmack, daher der frisch aus­ge­preß­te Saft am gebräuch­lichs­ten ist, wel­cher sich als ein sehr kräf­ti­ges Fäul­niß wid­ri­ges, den Schar­bock hei­len­des, und gegen alle sump­fi­gen Gegen­den eig­ne, von Unt­hä­tig-keit des lympha­ti­schen Sys­tems ent­ste­hen­de Krank­hei­ten dien­li­ches, diure­ti­sches Mit­tel beweist.

Das davon destil­lir­te Was­ser und der dar­über abge­zo­gne Wein­geist ent­hält alle Kräf­te der Pflan­ze, und kömmt dem aus dem Löf­fel­krau­te ganz nahe.

Man will etwas äthe­ri­sches Oel dar­aus erhal­ten haben.