Blauschwertel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Blau­schwer­tel, Iris ger­ma­ni­ca L. [Zorn pl. med. Tab. 188.] mit bär­ti­gen Blu­men, wovon die untern gestielt sind, und viel­blüt­hi­gem Sten­gel, wel­cher höher als die Blät­ter ist, ein auf Anhö­hen in Deutsch­land und der Schweiz ein­hei­mi­sches Gewächs mit pe-ren­ni­ren­der Wur­zel, wel­ches im Brach­mo­na­te sei­ne dun­kel­blau­en Blu­men trägt.

Die in meh­rern Knol­len gelenk­wei­se abget­heil­te, unter der Erde hin­lau­fen­de, im Früh­lin­ge gesam­mel­te Wur­zel (rad. ire­os nost­ra­tis) ist dick, flei­schig, äu-sser­lich dun­kel­braun, und inwen­dig weiß, frisch, von wid­ri­gem Geru­che und bit­term, ekel­haf­tem, schar­fem Geschma­cke, getrock­net aber von Veil­chen­ge­ru­che, mil­derm Geschma­cke und runzlicht.

Die Alten gaben als hef­ti­ge Pur­ganz eine hal­be Unze und mehr von dem aus­ge­preß­ten Saf­te der Wur­zel in der Was­ser­sucht u.s.w. der uner­träg­li­che Geschmack aber und die all­zu hef­ti­ge Wir­kung mögen wohl gehin­dert haben, daß man ihren Gebrauch nicht bei­be­hal­ten hat.

Die­se Wur­zel ver­liert durchs Trock­nen fast alle ihre dras­ti­schen Eigen­schaf­ten, und soll dann blos noch harn­trei­bend wir­ken. Zuver­läs­si­ge Erfah­run­gen man­geln. Aus den blau­en Blu­men­blät­tern berei­tet man mit Kalk­was­ser die schö­ne Saft­far­be, das Lilgen-grün.