Bauertabak

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Bau­er­ta­bak, Nico­tia­na rusti­ca L. [Blackw. Tab. 437.] mit gestiel­ten, eirun­den, glatt­ran­di­gen Blät­tern und stumpf­lap­pi­gen Blu­men­kro­nen, ein aus Ame­ri­ka stam­men­des Som­mer­ge­wächs, wel­ches in Eng­land an Mists­tä­ten gleich­sam wild wächst, und sei­ne klei­nen schmu­zig­gel­ben Blu­men im August zeigt.

Sei­ne kleb­ri­gen Blät­ter (fol. nico­tia­nae rust. nicot. mino­ris) haben getrock­net einen betäu­ben­den Geruch und einen bei­ßend bit­ter­li­chen Geschmack. Sie wer­den selt­ner als der Vir­gi­ni­en­ta­bak zur Arz­nei ange­wen­det, dem sie übri­gens an Kräf­ten glei­chen, nur daß der Bau­er­ta­bak schwä­cher und weni­ger scharf ist.

Ueber­all wo die thie­r­i­schen Ver­rich­tun­gen ein­ge­schlä­fert und besänf­tigt, die Orga­nen der natür­li­chen Ver­rich­tun­gen aber, und zugleich das lympha­ti­sche Sys­tem gereizt und in Thä­tig­keit gesetzt wer­den sol­len, da ist sein Gebrauch so wie der des Vir­gi­ni­en­ta-baks äus­serst kräf­tig. Vor­züg­lich wird der Tabak inner­lich und äus­ser­lich, als Rauch, in Pul­ver, im Auf­guß und Extrakt zur Beför­de­rung aller­lei wäs­se­rich­ter Aus­lee­run­gen, des Lun­gen­schleims, des Nasen­schleims, des Spei­chels, des Harns und zur Ent­le­di­gung des Magens und der Gedär­me gebraucht, nur bedarf sei­ne Anwen­dung Behutsamkeit.