Bärwinkelsingrün

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Bär­win­kel­sing­rün, Vin­ca minor L. [Zorn pl. med. Tab. 67.] mit nie­der­lie­gen­den Sten­geln, lan­zet­för­mig eirun­den Blät­tern und gestiel­ten Blu­men, ist ein mehr­jäh­ri­ges strauch­ar­ti­ges, fuß­ho­hes Gewächs, wel­ches an stei­nich­ten, schat­tich­ten Orten wächst, vom Mai bis Brach­mo­nat gemei­nig­lich blüht, und sei­ne Blät­ter im Win­ter behält.

Die glän­zen­den, stei­fen, lor­beer­blatt­för­mi­gen, auf der obern Flä­che dun­kel­grü­nen, unten licht­grü­nen Blät­ter haben kei­nen Geruch, aber einen bit­ter­lich zusam­men­zie­hen­den Geschmack, und eine Art Säu­re, indem ihr Saft die blau­en Pflan­zen­säf­te röthet. Die Alten haben sie in über­mä­si­gen Aus­flüs­sen man­cher­lei Art, über­haupt da, wo zu stär­ken und zusam­men­zu­ziehn nöthig schien, selbst in Wech­sel­fie­bern gebraucht. Neue­re Ver­su­che feh­len. Man sam­melt das gan­ze Kraut (herb. vin­cae per­vin­cae, herb. per­vin­cae) im Maimonat.