Kümmel hilft bei Verdauungsbeschwerden

Blü­hen­der Kümmel

Küm­mel ist eine alte Heil­pflan­ze aus den nor­di­schen Län­dern und eng mit der tra­di­tio­nel­len Küche ver­bun­den. Das äthe­ri­sche Öl der Küm­mel­früch­te hilft bei allen For­men von Verdauungsbeschwerden.

Küm­mel (Carum car­vi) blüht im Mai. Die­se wich­ti­ge Heil­pflan­ze ist aus der Küche oder der Haus­apo­the­ke nicht weg­zu­den­ken. Küm­mel ist ein häu­fig ein­ge­setz­tes tra­di­tio­nel­les Gewürz für die deut­sche Küche. Küm­mel fehlt weder im Sau­er­kraut oder noch in den ver­schie­de­nen Arten von Kohl­ge­mü­sen. Auch im Brot wur­de Küm­mel frü­her ger­ne ver­wen­det, um es halt­ba­rer zu machen. Zudem sorg­te ein hal­ber Tee­löf­fel gemah­le­nes Küm­mel­pul­ver für einen wür­zi­gen Brot­ge­schmack. Küm­mel, ob als äthe­ri­sches Öl, als Tee oder Schnaps ist das Haus­mit­tel für alle For­men von Ver­dau­ungs­be­schwer­den: Es hilft bei Völ­le­ge­fühl, Blä­hun­gen oder bei leich­ten krampf­ar­ti­gen Beschwer­den im Magen-Darm-Beschwerden.

Küm­mel-Tee: 1–2 Tee­löf­fel fri­scher Küm­mel­früch­te wer­den kurz vor Gebrauch mit einem Mör­ser zer­quetscht. Dar­über wer­den 150 Mil­li­li­ter hei­ßes Was­ser gegos­sen. 15 Minu­ten mit einem Deckel (Unter­tas­se) abde­cken und zie­hen las­sen, danach abseihen.

Küm­mel­tee ist bekömm­lich und hilft auch den ganz Klei­nen, wenn sie quä­len­de Bauch­schmer­zen durch Blä­hun­gen haben. Küm­mel gehört zu den star­ken pflanz­li­chen Mit­teln, die Blä­hun­gen lin­dern. Es ist stär­ker wirk­sam als Fen­chel oder Anis. Küm­mel ist auch Bestand­teil des Vier Win­de Öls, wel­ches ger­ne von Heb­am­men emp­foh­len wird, wenn Säug­lin­ge oder Klein­kin­der an star­ken Blä­hun­gen lei­den. Das Vier Win­de Öl wird auf die Bauch­haut rund um den Bauch­na­bel ein­mas­siert. Volks­heil­kund­lich wur­de Küm­mel­tee als milch­trei­ben­des Mit­tel ein­ge­setzt oder um Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den zu lin­dern; zur “Magen­stär­kung” (meist als Schnaps) oder zur Unter­stüt­zung der Gal­le, um den Fett­stoff­wech­sel anzukurbeln.

Küm­mel ist nicht gleich Küm­mel. Je nach dem, wo die Heil­pflan­ze wächst, ent­wi­ckelt sie ihre heil­sa­men Inhalt­stof­fe. Im Fall des Küm­mels stimmt die Aus­sa­ge nicht, dass “je mehr die Son­ne scheint, des­to mehr äthe­ri­sche Öle gebil­det wer­den”. Küm­mel ist kei­ne medi­ter­ra­ne Heil­pflan­ze. Küm­mel mag lie­ber feuch­tes Mee­res­kli­ma. Des­halb stam­men die gehalt­volls­ten Küm­mel­früch­te auch aus Hol­land, Nord­deutsch­land oder Skandinavien.

Wich­tig: Küm­mel­früch­te müs­sen vor Gebrauch mit dem Mör­ser ange­sto­ßen wer­den. Grund: Die äthe­ri­schen Öle des Küm­mels sind in den soge­nann­ten Sekre­träu­men der Früch­te ein­ge­schlos­sen. Nur wenn die­se zer­stört wer­den, kön­nen die äthe­ri­schen Öle z.B. in das Tee-Was­ser übergehen.

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (2016).
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