Kümmelöl

Küm­mel­öl, das durch Destil­la­ti­on von Küm­mel­sa­men (beson­ders hol­län­di­schem, nor­we­gi­schem und ost­preu­ßi­schem) mit Was­ser oder Dampf gewon­ne­ne äthe­ri­sche Ö (Aus­beu­te 3,5–7 Proz.), ist farb­los, spä­ter gelb, dünn­flüs­sig, riecht und schmeckt wie Küm­mel, spez. Gew. 0,907–0,915, destil­liert zwi­schen 175 und 230°, löst sich schwer in Was­ser, sehr leicht in 80- und 90proz. Alko­hol und Äther, besteht aus Kar­ven C10H16 und Kar­von C10H14O (50–60 Proz. im hol­län­di­schen, 45–50 Proz. im deut­schen und nor­we­gi­schen K.), wirkt in gro­ßen Dosen gif­tig und dient als blä­hung­be­för­dern­des Mit­tel, haupt­säch­lich zu Likö­ren und als Sei­fen­par­füm. Spreu­öl riecht und schmeckt eben­falls nach Küm­mel, dabei aber herb und ran­zig; es eig­net sich nur zum Par­fü­mie­ren der Sei­fe, wird aber auch zum Ver­fäl­schen des Samen­öls benutzt. Das offi­zi­nel­le K. wird durch frak­tio­nier­te Destil­la­ti­on im Vaku­um oder mit Was­ser­dampf aus K. dar­ge­stellt, ist blaß­gelb­lich oder farb­los, vom spez. Gew. 0,963–0,966, sie­det bei 224° und besteht aus 90–95 Proz. Kar­von und 5–10 Proz. Kar­ven (Limo­nen); es löst sich leich­ter in Alko­hol als K. und besitzt die wich­tigs­ten Eigen­schaf­ten des s in erhöh­tem Maße. Das als Neben­pro­dukt gewon­ne­ne Limo­nen dient als bil­li­ges Sei­fen­par­füm. Es erhält den Zitro­nen­ge­ruch des Limo­nens, wenn man noch vor­han­de­nes Kar­von mit Phe­nyl­hy­dra­zin abschei­det und dann mit ver­dünn­ter Kali­um­per­man­ganat­lö­sung schüttelt.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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