Holunder: Fein in vielerlei Hinsicht

Unrei­fe Holunderfrüchte

Holun­der blüht von Mai bis Juli. Die Blü­ten des Hol­ler­busch oder Lebens­baums sind unver­wech­sel­bar: Weiss und zahl­los auf Dol­den ver­teilt. Sie ver­strö­men einen süss­lich-aro­ma­ti­schen Duft. Holun­der­blü­ten ent­hal­ten äthe­ri­sche Öle und gesund­heits­för­dern­de Pflan­zen­farb­stof­fe (Fla­vo­no­ide), orga­ni­sche Säu­ren, Schleim- und Gerb­stof­fe. Sie wir­ken schweiß­trei­bend, schleim­lö­send und stär­ken das Immun­sys­tem – eine idea­le Kom­bi­na­ti­on bei­spiels­wei­se für Tees gegen Erkältungskrankheiten.

Im Früh­jahr lässt sich aus den Holun­der­dol­den leicht eine aro­ma­ti­sche Bow­le zau­bern: Dazu wer­den etwa 10 voll auf­ge­blüh­ter Dol­den mit einer Sche­re abge­schnit­ten und kurz aus­ge­schüt­telt (klei­ne Tier­chen fal­len her­aus). Sie wer­den in eine Bow­len­ku­gel gelegt und mit 2 Litern Ries­ling über­gos­sen. Die Bow­le braucht min­des­tens 5 Stun­den um durch­zu­zie­hen. Danach mit Sekt auf­fül­len, fünf Ziro­nen­me­lis­se­blät­ter dazu geben. Und schon ist die etwas ande­re Bow­le fertig.

Zum Herbst hin haben sich aus den Blü­ten tief­schwar­ze, rei­fe Früch­te ent­wi­ckelt. Sie haben es in sich: Schwar­ze Holun­der­bee­ren ent­hal­ten Kali­um, Eisen und Man­gan. Die Vit­amin-Palet­te lässt sich eben­falls sehen. Vit­amin E, Vit­amin K, Vit­amin C und Vit­amin B6 sind beson­ders reich­lich in den Bee­ren vor­han­den. Aus­ser­dem: Gesund­heits­stär­ken­de Inhalts­stof­fe wie die Pflan­zen­farb­stof­fe Querce­tin und die für die dunk­le Far­be ver­ant­wort­li­chen Antho­cya­ne sind auch ent­hal­ten. Bei­de Sub­stan­zen zeich­nen sich durch ein sehr hohes anti­oxi­da­tiv­es Poten­zi­al aus, das freie Radi­ka­le abweh­ren und die Zel­len vor Alte­rungs­pro­zes­sen schüt­zen kann. Doch Vor­sicht: Die herb-süßen Früch­te ent­hal­ten auch einen schwach gif­ti­gen Stoff, das Sam­bu­nig­rin. Es zer­fällt durch Hit­ze, des­halb müs­sen Holun­der­bee­ren vor dem Ver­zehr erhitzt wer­den. Ein heis­ser Holun­der­be­er­saft, ver­dünnt mit Was­ser und gesüßt mit Honig kann leicht auf­kom­men­de Erkäl­tun­gen vertreiben.

Der Holun­der-Geschmack ist seit eini­gen Jah­ren ange­sagt: Als Limo­na­den­zu­satz, als Gelee oder als fei­nes I‑Tüpfelchen zu Saucen.

Rezepte zum Experimentieren und Ausprobieren aus der Wildkräuter-Küche:

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (2009).
wei­te­re Infos
Wir­kung sie­he: Monographie
Tee­re­zept

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