Werftweide

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Werft­wei­de, Salix caprea, L. [Hoffm. sal.I. tab. 3. fig. 1.2. und tab. 5.fig. 4.] mit eiför­mi­gen, runz­lich­ten, auf der untern Sei­te fein­wol­li­gen, wel­len­för­mi­gen, ober­wärts gezäh­nel­ten Blät­tern; ein Strauch auf erhab­nen, trock­nen, san­di­gen Stel­len, wel­cher im Aprill dicke, wohl­rie­chen­de Blu­men­kätz­chen trägt.

Man hat in neu­ern Zei­ten die etwas wid­rig rie­chen­de, mehr adstrin­gi­rend, als bit­ter­lich schme­cken­de Rin­de der drei bis vier­jäh­ri­gen Aes­te (Cort. Sali­cis capreae, s. mino­ris) der Rin­de der Weiß­wei­de zunächst an Wir­kung gleich geschätzt, in Hem­mung der Wech­sel­fie­ber; eine Behaup­tung, deren Ein­schrän­kun­gen man unter Weiß­wei­de nach­zu­se­hen hat. Ihre Ger­be­kraft ist groß, sie kann als äus­ser­li­ches adstrin­gi­rend stär­ken­des Mit­tel im Dekok­te sehr dien­lich seyn, auch zum Schwarz­fär­ben gebraucht werden.