Sumpfherzblume

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Sumpf­herz­blu­me, Parn­as­sia palus­tris, L. [Zorn, pl. med. tab. 123] mit ein­fa­chen Honig­be­häl­tern, ein etwa fuß­ho­hes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel auf feuch­ten moo­rich­ten Wie­sen und Tor­fleh­den, wel­ches im August und Sep­tem­ber eine äus­ser­lich wei­ße, inner­lich gel­be Blu­me trägt.

Die herz­för­mi­gen, stump­fen, saf­ti­gen Blät­ter (Hb. Parn­as­siae, Gra­mi­nis Parn­as­si, Hepa­ti­cae albae) wel­che, frisch, etwas herb­bit­ter­lich und schärf­lich schme­cken, getrock­net aber fast gar kei­nen Geschmack haben, sind von den Alten für dien­lich in Leber­ver­stop­fun­gen, und Schwä­che der Leber, und in Durch­fäl­len gerühmt wor­den. Man gab auch das mit Bier berei­te­te Dekokt im Magen­weh. Der fri­sche Saft soll, in die Nasen­lö­cher gebracht, das Nasen­blu­ten hem­men. Dem Samen schrieb man eine harn­trei­ben­de Kraft zu. In neu­ern Zei­ten hat man die Blu­men (Flor. hepa­ti­cae albae) in Apo­the­ken gesam­melt; man weiß nicht zu wel­chem Behu­fe. Ueber­haupt scheint die­se Pflan­ze, beson­ders im trock­nen Zustan­de, eine der unkräf­tigs­ten, und für die Arz­nei nutz­lo­ses­ten zu seyn.