Stumpfblattwurmrindenbaum

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Stumpf­blatt­wurm­rin­den­baum, Geoff­roya suri­na-men­sis. Murr. [Bondt, Diss. de Cort. Geoff. Surin. c. tab.]ohne Sta­cheln, mit gefie­der­ten Blät­tern aus vier Paar ova­len, stump­fen Blätt­chen und einem ein­zel­nen am Ende, und mit zusam­men­ge­setz­ten Blu­men­trau­ben, ein in Suri­nam wach­sen­der Baum.

Die Rin­de (Cort. Geoff­royae suri­na­men­sis) besteht aus fuß­lan­gen, plat­ten, ein paar Zoll brei­ten, ziem­lich dicken Stü­cken, unter deren asch­grau­em Ober­häut­chen eine rothe oder roth­brau­ne Far­be zum Vor­schei­ne kömmt; die inwen­di­ge Flä­che ist schwärz­licht vio­let, oder doch ähn­lich gefleckt. Der Durch­schnitt zeigt sich buntstrie­fig; das Pul­ver wird blaß zimmt­far­big. Sie hat blos im ganz fri­schen Zustan­de einen wid­ri­gen, tro­cken aber gar kei­nen Geruch, und einen bit­tern, etwas her­ben Geschmack. Die inne­re schwärz­lich­te Schicht der Rin­de ist die bit­ters­te. Beim Ein­di­cken zum Extrak­te dampft das Dekokt den Geruch der bit­tern Man­deln aus.

Man hat sie Erwach­se­nen zu drei Quent­chen auf die Gabe im Absu­de, das Extrakt aber zu 24 Gran, sel­ten in Sub­stanz, eini­ge Tage nach ein­an­der als ein, der Behaup­tung nach, sehr zuver­läs­si­ges Mit­tel gegen Spuhl­wür­mer brau­chen las­sen; auch als Tink­tur. Sie erregt gewöhn­lich zwar Aus­lee­run­gen, doch zuwei­len bei all­zu gro­ßen Gaben und bei Ver­stop­fung, aus­ser hef­ti­ger Harn­stren­ge, auch anhal­ten­de Bre­cherlich­keit, Bauch­grim­men, Stuhl­zwang mit Blut­sch­leim und fürch­ter­li­che Angst. Gelin­de Abfüh­run­gen mit Zitron­saft schei­nen dage­gen hülf­reich zu seyn. Am bes­ten bekömmt sie schlaf­fen, kal­ten Körpern.

Auch in andern Krank­hei­ten, wo Schleim zu herr­schen schien, hat man die­se Rin­de anzu­wen­den gesucht, aber noch kei­ne hin­rei­chen­den Erfah­run­gen für lez­tern Gebrauch angeführt.