Stöchaslavendel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Stö­chas­laven­del, Lavan­du­la Stoe­chas, L. [Zorn, med. tab. 485] mit ver­dich­te­ten, zop­fi­gen Blu­men­äh­ren, und stiel­lo­sen, gleich­brei­ten Blät­tern mit zurück­ge­roll­tem Ran­de, ein klei­nes in Spa­ni­en, Por­tu­gall, Ita­li­en und der Nar­bon­ne ein­hei­mi­sches Sträu­chel­chen, wel­ches in unsern Gär­ten im July blau­röth­lich blüht.

Man bedient sich von die­sem, zwi­schen den Fin­gern gerie­ben kam­pher­ar­tig rie­chen­dem Krau­te nur der Blu­men­ähr en (Stoe­cha­dis, Stoe­cha­dis ara­bicae flo­res, s. spi­cae) wel­che stark und ange­nehm gewürz­haft rie­chen und von bit­ter­lich hit­zi­gem Geschma­cke sind, auch eine ansehn­li­che Men­ge äthe­ri­sches Oel in der wäs­se­ri­gen Destil­la­ti­on geben. Man hat ihnen eine Men­ge all­ge­mei­ner Kräf­te in Kopf- Lun­gen- Leber-Ner­ven- und Bär­mut­ter­krank­hei­ten ange­dich­tet, und dadurch zu erken­nen gege­ben, daß man sie gar nicht ken­ne. Eini­ge rühm­ten sie in Schlag­flüs­sen, im Schwin­del und der Hypo­chon­drie; sie kamen ehe­dem unter den The­ri­ak und Mithri­dat. Die in unsern Apo­the­ken vor­hand­nen sind gewöhn­lich verlegen.