Spitzblattwurmrindenbaum, Geoffroya jamaicensis Murr. [Wright, Phil Trans. LXVII. tab. 10] ohne Stacheln, mit gefiederten Blättern, mit funfzehn länglicht eiförmigen, scharfgespitzten Blättchen, und zusammengesetzten Blumentrauben an den Zweigspitzen, ein hoher, vorzüglich in Jamaika auf grasichten niedern Ebenen häufiger Baum.
Die etwa liniendicke, einige Zoll lange, zusammengerollte Rinde (Cort. Geoffraeae, Geoffroyae jamai-censis, s. Cabbagii) ist äusserlich mit kleinen Hügelchen besetzt, aschgrau, oder eisengrau, unter der leicht abzutrennenden Oberhaut braungrau, auf der in-nern Seite grau oder braungrau und fein gestreift, von aussen fast der Kaskarillrinde ähnlich, von Gewebe faserig und mäsig zäh. Der Geschmack ist süßlicht schleimig fade (Andre erwähnen eines bitterlichen, etwas anziehenden), der Geruch widerlich, selbst im Dekokte. Im geistigen Extrakte verräth sich eine beißende anhaltende Schärfe. In der Gabe zu 10 bis 30 Gran in Pulver, (welches dem Jalappenpulver an Farbe gleicht) mehrere Tage genommen, oder im ver-hältnißmäsigen Dekokte, oder im Extrakte zu 2 bis höchstens 5 Gran soll diese Rinde ein wirksames Gegenmittel der Spuhlwürmer seyn. Die Zufälle von allzu starken Gaben, oder wenn unvorsichtiger Weise kaltes Wasser darauf getrunken worden, sind ausser heftigem Durchlauf und Erbrechen auch Ohnmachten, Fieber, Irrereden, u.s.w. und werden durch Zitronsaft und warmes Wassertrinken gestillt.
Sie scheint mehr zu andern arzneilichen Absichten als zur Tödung der Spuhlwürmer geschaffen zu seyn, die sie gar nicht allemahl forttreibt, und gegen die man schon wenigstens eben so wirksame und weniger bedenkliche Gegenmittel besitzt; zumahl da man nicht immer von ihrer Aechtheit versichert ist. Eine rhabar-berfarbne, sehr bittre Sorte ist verwerflich.
Im Ganzen ist sie heftiger in ihrer Wirkung als die surinamische, Stumpfblattwurmrindenbaum.