Simarubenquassie, Quassia Simaruba, L. [Aublet, Gujan.II. tab. 331. 332] mit halbgetrennten Geschlechtern, rispenförmigen Blumen, und abgebrochen gefiederten Blättern, deren ungleich einander gegenüber stehenden Blättchen fast stiellos, und die Stiele blos sind, ein hoher Baum auf sandigen Plätzen in Cayenne, Güjane, und Dominik, welcher weißlicht-violet blüht, und einen Milchsaft enthält.
Der gebräuchliche Theil ist die Wurzelrinde (Cort. Simaroubae) welche kaum eine Linie dick, in mehr als Fuß langen, etliche Zoll breiten, zusammen gerollten, und der Länge nach mehrmahl zusammengelegten Stücken, äusserlich aschgrau mit warzigen Erhabenheiten besetzt, innerlich gilblich weiß, von faserigem Gewebe, ungemein zäh und leicht, von reiner, starker Bitterkeit und ohne Geruch ist. Sie enthält kein ätherisches Oel und keinen zusammenziehenden Pflanzenstoff.
Die auf beiden Oberflächen braunen, im Kauen kaum merklich bittern Stücken sind unächt.
Die Simarubarinde läßt sich äusserst schwer pülvern; das Dekokt bleibt so lange es noch ganz heiß ist, durchsichtig und gelb, wird aber beim Erkalten trübe und rothbraun. Sie giebt 1/6 wässeriges, aber kaum 1/40 geistiges Extrakt, welches sich mit Wasser nicht aus dem Weingeiste niederschlagen läßt. Sie hat einen großen Ruf erlangt, besonders in blutigen ruhrartigen Durchfällen, und in den blutigen und schleimigen Abgängen nach der Ruhr, deren Ursache Schwäche der Eingeweide ist. Auch in andern langwierigen Durchfällen, und im übermäsigen und regellosen Abgange der Monatzeit hat sie sich hülfreich erwiesen. Einen halben bis ganzen Skrupel des feinsten Pulvers giebt man zur Gabe an; in allzugroßer Gabe erregt sie Erbrechen, übermäsige Schweiße und stärkern Abfluß des Blutes und schleimiger Feuchtigkeiten. Im Aufgusse, häufiger aber noch im Absude, pflegt man sie ebenfalls zu verordnen.
Das weiße, leichte, in Fasern trennbare Simaruben-holz (Lignum Simarubae) soll ebenfalls viel Bitterkeit besitzen, es ist aber ungebräuchlich.