Seekuhstein

Hahnemanns Apothekerlexikon
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See­kuh­stein (Lapis Mana­ti) ein Kno­chen, der an Gestalt von Die­sem so, von Jenem anders beschrie­ben wird, zum Zei­chen, daß sehr ver­schie­den­ar­ti­ge Kno­chen unter die­sem Nah­men vor­kom­men, unge­fähr von der Grö­ße einer Wall­nuß und von elfen­bein­ar­ti­ger Här­te und Wei­ße. Nach der wahr­schein­lichs­ten Mei­nung ist es das Fel­sen­bein an jeder Sei­te des Kopfs des Tri­che­cus Mana­tus, L. aus­tra­lis[Büf­fon, hist. nat.XIII. tab. 57.] eines höchs­tens 17 Fuß lan­gen Thie­res in den Mün­dun­gen gro­ßer Strö­me an den See­küs­ten des hei­ßen Erd­gür­tels bei Afri­ka und Ame­ri­ka, ohne Spitz­zäh­ne, behaart und mit Nägeln an den vier Zähen der bei­den vor­dern Füße; die Hin­ter­fü­ße sind zu einem hori­zon­tal floß­för­mi­gem Fisch­schwan­ze ver­wach­sen. Die­ses mit sehr fei­nem Gehö­re begab­te, furcht­sa­me, sanft­müt­hi­ge Säug­thi­er kömmt nie aus dem Was­ser, lebt blos von den Kräu­tern, die am Ufer wach­sen, und dient dem Men­schen mit sei­ner dicken Haut und sei­nem wohl­schme­cken­den Fleische.

Daß die­ser Kno­chen, den man ehe­dem kal­zi­nirt und gepül­vert zu einem hal­ben bis gan­zen Skru­pel ein­ge­ge­ben hat, nicht Nie­ren- oder Bla­sen­stei­ne zer­mal­men und abtrei­ben kön­ne, wie die Alten wähn­ten, wird man jezt ohne mei­ne Ver­si­che­rung glauben.