Schmalblattunholdenkraut

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Schmal­blat­tun­hol­den­kraut, Epi­lo­bi­um angusti­fo-lium, L. [Flor. dan. tab. 280] mit geneig­ten Staub­fä­den, abste­hen­den, gleich­brei­ten, lan­zet­för­mi­gen Blät­tern, und unglei­chen Blu­men, ein auf fünf Fuß hohes Kraut mit peren­ni­ren­der Wur­zel auf dür­ren, har­ten Was­se­ru­fern im Gebü­sche, wo es im July blaue Blu­men trägt.

Die Alten glaub­ten, die etwas schlei­mi­cht adstrin-girend schme­cken­den Blät­ter (Fol. Lys­i­ma­chiae Cha­mae­ne­rii) für wund­hei­lend hal­ten zu dür­fen; ver-muth­lich haben sie aber ganz and­re Kräf­te, da die Rus­sen sich mit dem Auf­gus­se zu berau­schen pfle­gen. Die Wur­zel­kei­me sol­len hie und da in den nörd­li­chen Gegen­den geges­sen wer­den, ver­muth­lich gekocht oder mit Essig zu Sal­lat, wo sie in bei­den Fäl­len unschäd­lich wer­den kön­nen. Die Samen­wol­le dient zum Gespinste.