Schmalblattchinabaum

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Schmal­blatt­chi­n­a­baum, Cin­cho­na angusti­fo­lia [Schwarz N. vet. ac. handl.1787. S. 119. tab. 3] mit ris­pen­för­mi­gen glat­ten Blu­men, fünf­kan­ti­gen, läng­lich­ten Samen­kap­seln und gleich­brei­ten, lan­zet­för­mi­gen, fein­haa­ri­gen Blät­tern, ein an den Ufern der Flüs­se auf Dom­in­go woh­nen­des Bäumchen.

Die Rin­de (Cort. Chinae angus­tio­fo­li­ae) ist dick, rauh, ris­sig, von grau­er oder brau­ner Far­be, auf der innern Flä­che kleb­richt. Ihr Geschmack ist wenig gewürz­haft, etwas süß­licht, dann aber hef­tig bit­ter. Sie besitzt auch viel adstrin­gi­ren­den Stoff, und soll mehr wirk­sa­me Thei­le mit Was­ser und Wein­geist aus­zie­hen las­sen, als die gewöhn­li­che Chi­na­rin­de, mit deren Kräf­ten, wie man sagt, sie eini­ger­ma­sen über­ein­stimmt. Sie ist noch wenig offi­ci­nell, wel­ches auch nicht zu bedau­ern ist, da wir mit der eig­nen Wir­kung der gewöhn­li­chen Chi­na noch nicht ein­mahl genau bekannt sind, und sehr vor­ei­lig han­deln wür­den, uns um and­re Arten zu bemü­hen, die wir fast nie zuver­läs­sig aus einer so gro­ßen Ent­fer­nung genau von dem Bau­me bekom­men, von dem wir sie ver­lan­gen. Uns­re heu­ti­gen Aerz­te thun ger­ne mit den Nah­men neu­er Chi­naar­ten groß, ohne die alte genau zu ken­nen, in ihren Eigen­schaf­ten und Wirkungen.