Schlangenholzschwindelbaum

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Schlan­gen­holz­schwin­del­baum, Strych­nos Colu­bri-na L. [Black­well, herb. tab. 403] mit eiför­mi­gen, gespitz­ten Blät­tern, und ein­fa­chen Gäbel­chen, ein dor­ni­ger Baum in Mala­bar, Zey­lon, Timor und Solor ein­hei­misch, wel­cher nach neu­ern Beob­ach­tun­gen einer und der­sel­be mit dem­je­ni­gen ist, von wel­chem die Krä­hen­au­gen kom­men, Krä­hen­au­gen­schwin­del­baum.

Man erhält von die­sem Bau­me unter dem Nah­men des Hol­zes (Lig­num colu­brinum) die hol­zi­ge Wur­zel von der Dicke eines Armes, wel­che unter einer braun-rothen, zuwei­len asch­grau gefleck­ten Rin­de ein gilb­licht weiß­lichtes, sehr schwam­mi­ges, und löche­ri­ges, dabei aber schwe­res und sehr har­tes Holz ent­hält, wel­ches geruch­los aber unge­mein bit­ter ist.

Ein and­res, unäch­tes leich­tes, ziem­lich wei­ches, heil­grau­es, mit einer asch­grau­en war­zi­gen Rin­de bedeck­tes, wenig bit­tres Holz, aus Stü­cken Stamm­holz bestehend, ist zu verwerfen.

Die Alten hiel­ten das Schlan­gen­holz für dien­lich im Vipern­biß, und ver­ord­ne­ten es eben­falls gegen das vier­tä­gi­ge Fie­ber; auch hiel­ten sie es für wurm­wid­rig. Es soll Zit­tern, Kon­vul­sio­nen, Unbe­sinn­lich­keit erre­gen. Man weiß sehr wenig Gewis­ses von sei­ner Wir­kung, da es sel­ten in Apo­the­ken zu fin­den ist, und äu-sserst sel­ten ange­wen­det wird. 100 Pfund gal­ten ehe­dem in Hol­land 24 bis 48 Gul­den, wel­che Ver­schie­den­heit schon allein die Unächt­heit der wohl­fei­lern Sor­ten zu erken­nen giebt.