Ruhralant

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Ruhr­alant, Inu­la dys­en­te­ri­ca, L. [Zorn, pl. med. tab. 272] mit sten­gel­um­fas­sen­den, läng­licht herz­för­mi­gen Blät­tern, haa­ri­gem, eine Ris­pe bil­den­dem Sten­gel und bors­ti­gen Blu­men­deck­schup­pen, ein etwa zwei Fuß hohes Kraut mit peren­ni­ren­der Wur­zel an Weg­rän­dern, gewäs­ser­ten Plät­zen und ver­trock­ne­ten Was­ser­grä­ben, wel­che im July und August gelb blüht.

Das Kraut (Hb. Cony­zae mediae, Arni­cae spu-riae, sve­den­sis) besitzt einen schar­fen, etwas zusam­men­zie­hen­den, ent­fernt gewürz­haf­ten Geschmack, und einen gerin­gen, wan­zen­ar­ti­gen Geruch. In ältern Zei­ten will man den Absud davon in der Ruhr hülf­reich befun­den haben, wel­ches wohl Durch­fall mag gewe­sen seyn, so wie es auch Blut­flüs­se durch sei­ne adstrin­gi­ren­de Kraft gehemmt hat. Sei­ne Anprei­sung in bös­ar­ti­gen Fie­bern, Gelb­sucht, ver­halt­ner Monat­zeit und Stran­gu­rie ist unbegründet.

Am schäd­lichs­ten ist sei­ne öfte­re Ver­tau­schung und zuwei­len absicht­li­che Ver­wech­se­lung mit dem Fall­kraut­wohl­ver­leih, vor der sich jeder recht­li­che Apo­the­ker zu hüten hat.