Pimpinellmegelkraut

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Pim­pi­nell­me­gel­kraut, Pote­ri­um San­gu­i­sor­ba, L. [Black­well, herb. tab. 413.] ohne Sta­cheln und mit ziem­lich kan­ti­gen Sten­geln, ein etwa andert­halb Fuß hohes Kraut mit peren­ni­ren­der Wur­zel, im süd­li­chen Deutsch­land, in Schwa­ben, der Schweitz und dem Elsaß ursprüng­lich, auf dür­ren, stei­nich­ten, son­nicht-en, unfrucht­ba­ren unge­bau­ten Stel­len, bei uns nur in Gär­ten ein­hei­misch, wo es im Juny sei­ne läng­lich­ten Blu­men­äh­ren in Blut­roth verwandelt.

Die­ses häu­fig mit dem Bie­ber­nell­wie­sen­knop­fe ver­wech­sel­te Kraut (Hb. Pim­pi­nell­ae hor­ten­sis, Pimp. ita­li­cae mino­ris, Pimp. san­gu­i­sor­bae mino­ris) wel­ches schon durch die Men­ge Sten­gel, mit denen es auf­steigt, wäh­rend ers­te­rer nur einen hat, kennt­lich wird, hat einen etwas lieb­li­chen Geruch, und einen gelind adstrin­gi­ren­den Geschmack, und ist in aller Art Blut­flüs­sen und in Bauch­flüs­sen von den Alten unge­mein emp­foh­len wor­den. Es gehört unter die geschätz­tes­ten Suppenkräuter.

Noch berühm­ter war ehe­dem die feder­kiel­di­cke, braun­ro­the Wur­zel von fei­nem, bit­ter­li­chem, zusam­men­zie­hen­dem Geschma­cke, und fei­nem, nicht unan­ge­neh­mem Geru­che, zu glei­chen Behu­fen. Durch Kul­tur im Gar­ten wird sie für die Küche angenehmer.

Bei­der Ruf gegen Was­ser­scheu ist unstrei­tig unzuverlässig.