Königsosmunde

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Königs­os­mun­de, Osmun­da rega­lis, L. [Zorn pl. med. Tab. 559.] mit dop­pelt gefie­der­ten Blatt­zwei­gen und zwie­fach zusam­men­ge­setz­ten Blüt­hen­trau­ben an den Enden, eine Art im Win­ter abster­ben­den Farn­krau­tes von vier Fuß Höhe, mit peren­ni­ren­der Wur­zel in feuch­ten schat­ti­gen Wäl­dern und Wassergräben.

Die Alten bedien­ten sich der trau­ben­ar­tig zusam­men­ge­ball­ten kugel­för­mi­gen, im Heu- und Ern­te­mo­nat erschei­nen­den Staub­kap­seln (iuli osmun­dae rega­lis, sili­cis flo­ri­dae) und des innern, weiß­li­chern Theils der äußer­lich schwärz­lich­ten Wur­zel (Medul­la osmun­dae radi­cis), als angeb­lich spe­zi­fi­scher Mit­tel in der Rachi­tis der Kin­der, wie­wohl der gerin­ge Geruch und unbe­deu­ten­de adstrin­gi­ren­de Geschmack nicht so viel zu ver­spre­chen scheint. Auch inne­re Blut­sto­ckun­gen vom Fal­len hat man damit zu zert­hei-len gewähnt. In der Kolik und Milz­sucht, so wie äußer­lich auf Brü­che der Kin­der scheint die Anwen­dung die­ser Wur­zel noch unbedeutender.