Flachslein

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Flachs­lein, Linum usi­ta­tis­si­mum. L. [Zorn pl. med. Tab. 251.] mit zuge­spitz­ten Blu­men­de­cken und Samen­kap­seln, gekerb­ten Blu­men­blätt­chen, lan­zet­för­mi­gen Blät­tern und meh­rent­heils ein­zel­nem Stie­le, eine bekann­te ein­jäh­ri­ge, im wär­mern Euro­pa wild wach­sen­de Haushaltungspflanze.

Der plat­te, an dem einen Ende spit­zi­ge Samen (sem. lini) ent­hält, unter einer braun­glän­zen­den Scha­le, einen wei­ßen, süßen Kern. Mit sech­zehn Thei­len kochen­dem Was­ser läßt der gan­ze Samen etwas mehr als den sechs­ten Theil sei­nes Gewichts an Schleim aus­zie­hen, wel­cher inner­lich und äußer­lich schmei­dig-ende, Schär­fe ein­wi­ckeln­de Eigen­schaf­ten hat. Aus­ge­preßt gie­bt der Lein­sa­men den fünf­ten Theil eines etwas wid­rig rie­chen­den Oeles, wel­ches, wie and­re Pflan­zen­öle, schmei­di­gen­de, Leib eröf­nen­de (viel­leicht auch, wie der Geruch zeigt, eini­ge eig­ne schmerz­lin­dern­de) Tugen­den besitzt. Es gerinnt in der stärks­ten Käl­te nicht, wird aber leicht ran­zig. Es muß daher oft frisch berei­tet, und nicht heiß gepres­set werden.