Färberochsenzunge

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Fär­be­roch­senzun­ge, Anchu­sa tinc­to­ria, L. [Zorn pl. med. Tab. 446.] mit Staub­fä­den, wel­che kür­zer als die Blu­men­kro­ne sind, fil­zi­gem Sten­gel, und stump­fen lan­zet­för­mi­gen Blät­tern, ein mehr­jäh­ri­ges zwei Schuh hohes Gewächs, wel­ches in Spa­ni­en, Pro­vence und Langue­d­ok wild wächst.

Ihre lan­ge, fase­rich­te feder­kiel­star­ke Wur­zel (rad. Alcan­nae, Alc. vulg. Alc. spu­riae) ent­hält unter einer roth­schwar­zen Rin­de einen wei­ßen hol­zig­ten Kern, ist geruch­los und von etwas zusam­men­zie­hen­dem Ge-schmacke.

Das Pul­ver der Rin­de die­ser Wur­zel, wor­inn ein­zig das Farb­we­sen liegt, wird in der Offi­zin unter Sal­ben, Wach­se, Oele u.s.w. gemischt, wodurch die­se fet­ti­gen Sub­stan­zen eine ange­neh­me rothe Far­be erhal­ten, wel­ches die Wur­zel der Deutscho­ch­senzun­ge, die zu die­sem Behu­fe mit Fer­nam­buk­de­kokt betrü­ge­risch ange­färbt wird, nicht thut. Auch färbt man Tink­tu­ren und Arz­nei­trän­ke damit roth.

Ihre Arz­nei­kräf­te kom­men in kei­ne Betrachtung.

Statt ihrer kann man sich auch der Nat­ter­kop­f­loth-wur­zel (w.s.) bedienen.