Dioskurides Arzneimittellehre, Seite 456

Viertes Buch

drittes BuchZurückInhaltsverzeichnisWeiterfünftes Buch

Heilpflanzen-Welt -- Die Welt der Heilpflanzen!


Dio­s­ku­r­i­des Arz­nei­mit­tel­leh­re, Sei­te 456

Cap. 159 (162). Stachelige Wolfsmilch.

Euphor­bia spi­no­sa (Euphor­biaceae) – Sta­che­li­ge Wolfsmilch

Das Hipp­ophaes [Eini­ge nen­nen es Hipp­ophyes, Ande­re Hipp­opha­nes, Hip­pi­on, Echi­ni­on, Pele­ki­nos, die Römer Lap­pa­go, auch Lap­po­lame­ra], womit sie die Klei­der wal­ken, wächst am Mee­re und an san­di­gen Stel­len. Es ist ein ver­zweig­ter, dich­ter, aus­ge­dehn­ter Strauch mit gros­sen, den Oel­blät­tern ähneln­den Blät­tern, sie sind aber schma­ler und wei­cher, dazwi­schen ste­hen tro­cke­ne, weiss­li­che, kan­ti­ge Dor­nen in Abstän­den von ein­an­der. Die Blüt­hen glei­chen den Dol­den des Epheu, sie sit­zen wie Trau­ben neben ein­an­der, nur sind sie klei­ner und weich und theils weiss­roth. Die Wur­zel ist dick und weich, saf­tig, schmeckt bit­ter und wird wie die Thap­sia zur Saft­ge­win­nung benutzt. Der Saft wird für sich allein auf­be­wahrt oder auch mit Erb­sen­mehl gemischt und getrock­net. Unver­mischt in der Men­ge von 1 Obo­los fahrt er das Gal­li­ge, Wäs­se­ri­ge, Schlei­mi­ge nach unten ab, mit Erb­sen­mehl aber zu 4 Obo­len in Honig­me­th. Auch der Strauch mit den Wur­zeln wird getrock­net und zer­stos­sen und fein zer­rie­ben mit andert­halb Koty­len Honig­me­th gege­ben. Es wird aber auch aus der Wur­zel und dem Kraut ein Saft her­ge­stellt wie bei der Thap­sia; von die­sem wird 1 Drach­me zum Pur­gi­ren gegeben.

Cap. 160 (163). Hippophaiston.

Cen­tau­rea spi­no­sa (Com­po­si­tae) – Kornblumenstrauch

Das Hipp­ophais­ton – Eini­ge nen­nen auch die­ses Hipp­ophaes – wächst in den­sel­ben Gegen­den, in denen das Hipp­ophaes sich fin­det und gehört zu