Brustalant

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Brust­alant, Inu­la hele­ni­um L. [Zorn Taf. 475.] mit eirun­den, runz­lich­ten, den Sten­gel umfas­sen­den Blät­tern, wel­che unten fil­zig sind, die Blu­men­deck­schup­pen sind eirund. Die­ses in Eng­land und den Nie­der­lan­den auf lei­mi­ch­tem, etwas feuch­tem Boden wild­wach­sen­de, bei uns in Gär­ten häu­fi­ge, pe-ren­ni­ren­de Gewächs wird etwa drei Schuh hoch, und zeigt sei­ne gro­ßen, gel­ben, gestrahl­ten Blu­men im Brach- und Heumonate.

Sei­ne dicke, flei­schi­ge, läng­lich­te, von oben ästi­ge Wur­zel (rad. Enu­lae, rad. Hele­nii) ist tro­cken, von aus­sen grau­braun, inwen­dig weiß, von durch­drin­gen­dem eig­nem, gewürz­haft wider­li­chem, eini­ger­ma­sen veil­chen­ähn­li­chem Geru­che, und bit­term, ekel­haf­tem, dem Kal­mus etwas ähneln­dem, gewürz­haft schar­fem, im Hal­se krat­zen­dem Geschmacke.

Drei Pfund fri­sche Wur­zeln haben 7 Unzen wäs­se­ri­ges Extrakt gege­ben, und aus der trock­nen Wur­zel hat man bis 1/​4 an geis­ti­gem Extrak­te erhal­ten. Man hat 1/​250 bis 1/​128 an einem wei­ßen tal­g­ähn­li­chen äthe­ri­schen Oele erhalten.

Auf den stark rei­zen­den und erhit­zen­den Kräf­ten die­ser Wur­zel beruhn ihre behut­sam anzu­wen­den­den Blut­lauf erre­gen­den, und Schweiß und Harn trei­ben­den Tugen­den, und ihr Nut­zen in der Bleich­sucht, der feuch­ten Eng­bürs­tig­keit, und den Nach­we­hen vom Miß­brauche des Quecksilbers.

Im Absu­de und in einer Sal­be hat sie sich inner­lich und äus­ser­lich dien­sam gegen die Krät­ze erwiesen.