Brennwaldrebe

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Brenn­wald­re­be, Cle­ma­tis erec­ta L. [Zorn pl. med. Tab. 441.] mit fünf- und vier­blät­te­ri­gen Blu­men, auf­rech­tem Sten­gel und gefie­der­ten Blät­tern, deren Blätt­chen glatt­ran­dig und eirund zuge­spitzt sind, ein auf Ber­gen in Ungarn und der Schweiz, so wie über­haupt im süd­li­chen Deutsch­land, Oes­ter­reich u.s.w. ein­hei­mi­scher etwa vier Schuh hoher Strauch, wel­cher im Juli und August weiß blüht.

Alle Thei­le die­ses Gewä­ches ent­hal­ten, einen fres­sen­den, schnell Bla­sen zie­hen­den Saft, wel­cher aber beim Trock­nen größ­tent­heils ver­lo­ren geht. Die­se bei­zen­de Kraft geht in der Destil­la­ti­on mit Was­ser über.

Die Alten brauch­ten die Blu­men und Blät­ter (flor. fol. cle­ma­tit. sur­rec­tae) frisch auf­ge­legt als ein Bla­sen zie­hen­des Mit­tel bei Zahn­schmer­zen, Faul­fie­bern, und rie­ben ein damit auf­ge­gos­se­nes Oel (etwas unbe­dacht­sam) auf gich­t­i­sche Stel­len, und zur Beför­de­rung des Harns ein. In sehr schlei­mi­gen Krank­hei­ten auch innerlich.

In der Melan­cho­lie, im chro­ni­schen Kopf­weh, in Krank­hei­ten von soge­nann­ter Ver­derb­niß der Säf­te, in Kno­chen­übeln, vor­züg­lich vene­ri­schen, und so in noch andern Krank­hei­ten, hat Störk einen Auf­guß davon und das Extrakt gerühmt, da doch letz­te­res unkräf­tig ist.

Das destil­lir­te Was­ser scheint Kräf­te gegen die fie­ber­lo­se Was­ser­sucht zu besitzen.