Bovistkugelschwamm

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Bovist­ku­gel­schwamm, Lyco­per­don bovis­ta L. [Schäf­fer Schw. Taf. 292, 295.] ein rund­lich­ter, in zer­ris­se­ne Stü­cken zer­sprin­gen­der Schwamm, wel­cher zu Anfan­ge des Herbs­tes gemei­nig­lich trupp­wei­se auf hohen Vieh­wei­den und unfrucht­ba­ren Fel­dern wächst, fast strun­k­los auf dem Erd­bo­den auf­sitzt, und zuwei­len die Grö­ße eines Kop­fes erreicht. Aeus­ser­lich ist er weiß­licht, grau­licht und braun, ent­hält noch jung ein leich­tes, wei­ßes, schwam­mi­ges Wesen, und gie­bt, wenn er reif ist, nach Zer­plat­zung sei­ner drei­fa­chen zähen Haut, einen schwärz­lich­ten Staub von sich, wel­cher aus leich­ten klei­nen, kug­lich­ten und geschwänz­ten Kör­per­chen besteht.

In ältern Zei­ten hat man wund­ge­rie­bne haut­lo­se Stel­len mit dem Pul­ver bestreut, vor wel­chem man die Augen ver­wah­ren muß, weil er sie zu ent­zün­den geneigt ist.

Die wol­li­ge stau­bi­ge inwen­di­ge Haut (frus­ta bovi-stae, cre­pi­tus lupi) hat man zum Blut­stil­len äus­ser­lich auf­ge­legt, wie man jetzt mit dem Zun­der­blät­ter-schwamm thut.

Inner­lich hat man sich vor sei­ner gif­ti­gen Wir­kung gefürchtet.