Blutigel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Blut­igel, Hiru­do medi­cina­lis L. [Mül­ler Wür­mer 1. 2.] ein läng­lich­ter, etwas plat­ter, an bei­den Enden stump­fer Wurm, der sich bis zu einer drei­fa­chen Län­ge bis drei Zoll aus­deh­nen kann. Das Maul besteht aus zwei bieg­sa­men Lef­zen und einer drei­ecki­gen Mün­dung mit drei schar­fen Zäh­nen ver­se­hen, um beim Blut­saugen einzubeißen.

Der arz­nei­li­che Blut­igel ist schwärz­licht braun mit sechs gilb­li­chen und dazwi­schen lie­gen­den schwar­zen, bogen­för­mig gekrümm­ten Strei­fen bezeich­net; am Bau­che ist er feu­er­roth und grau­schwärz­lich gefleckt.

Man wählt die­je­ni­gen, wel­che in hel­len, kies­san­di­gen, schat­ti­gen, stil­len Bächen zu fin­den sind, nicht aber die aus Tei­chen und Pfützen.

Sie wer­den in Gefä­sen mit Fluß- oder Bach­was­ser ange­füllt, wor­ein gehö­rig freie Luft von aus­sen ein­drin­gen kann, an einem tem­per­ir­ten Orte auf­be­wahrt, und das Was­ser öfters erneu­ert. Dieß ist zu ihrer Unter­hal­tung völ­lig hin­rei­chend; man braucht sie weder mit Zucker, noch mit Blu­te zu füttern.

Man faßt die Blut­igel mit Lein­wand an, und setzt sie an Stel­len, wo eine ört­li­che Blut­aus­lee­rung erfor­der­lich ist; sie erfül­len die­se Absicht sehr zweck­mä-sig. Die Stel­le muß vor­her wohl gerei­nigt seyn, oder sie wird, wenn sie doch nicht ansau­gen wol­len, mit etwas Süßem bestri­chen. Fal­len sie nicht von selbst ab, so darf man sie nur mit etwas Salz bestreuen.