Blumenkopfkrausemünze

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Blu­men­kopf­krau­se­mün­ze, Men­tha cris­pa L. [Zorn T. 386.] die Blu­men ste­hen in Köpf­chen, die Staub­fä­den sind von glei­cher Län­ge mit der Blu­men­kro­ne, die stiel­lo­sen Blät­ter sind herz­för­mig, gezahnt und wel­len­för­mig gekräu­selt. Die­se peren­ni­ren­de Pflan­ze, wel­che etwa zwei Schuh hoch wird, wächst in Sibi­ri­en, an eini­gen Orten in Euro­pa und bei uns in Gär­ten, und blüht im Heu- und Erntemonate.

Das Kraut, vor­züg­lich die auf der untern Sei­te etwas haa­ri­gen Blät­ter (herb. fol. ment­hae cris­pae) haben einen eig­nen, hef­ti­gen, nicht ange­neh­men Geruch, und einen aro­ma­ti­schen, bit­tern Geschmack. Sie geben getrock­net 1/​128 bis 1/​42 weiß­grün­li­ches, sehr kräf­ti­ges äthe­ri­sches Oel.

Ihre nicht gerin­ge Kraft scheint auf Erhe­bung der Lebens­geis­ter und Mäsi­gung der krank­haf­ten Reiz­bar­keit zu gehen. Inner­lich braucht man ihr Oel und das destil­lir­te Was­ser gegen Blä­hungs­ko­li­ken, Mut­ter­be­schwe­run­gen und kon­vul­si­vi­sches Erbre­chen; äu-sser­lich frisch auf­ge­legt zu glei­chen Absich­ten und zur Zert­hei­lung der in den Brüs­ten sto­cken­den Milch.