Blasengrün

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Bla­sen­grün (Suc­cus viri­dis), der ein­ge­dick­te Saft der Bee­ren des Pur­gir­kreutz­dorns, wovon man eine beträcht­li­che Men­ge, ohne die Samen­ker­ne zu zer­mal­men in einem stei­ner­nen oder höl­zer­nen Mör­sel mit der höl­zer­nen Keu­le quetscht, und die Mas­se, wenn sie zur Ver­min­de­rung ihres schlei­mi­gen Wesens sechs bis acht Tage im Kel­ler gestan­den hat, in lei­ne­nen Säcken aus­preßt, den erhal­te­nen Saft durch Fla­nell fil-trirt, und in einem kup­fer­nen Kes­sel bei gelin­dem Feu­er, unter bestän­di­gem Rüh­ren mit einem höl­zer­nen Spa­tel, bis zur Dicke des Honigs abraucht, dann (auf jedes Pfund rohen Saft) ein hal­bes Quent­chen in kochen­dem Was­ser auf­ge­lös­ten Alaun dar­un­ter mischt, und den dick­li­chen Saft in stein­zeug­nen Gefä­sen auf eine immer­wäh­rend war­me Stel­le zum Trock­nen hin­setzt, oder ihn in Bla­sen füllt, und zum all­mäh­li­gen Trock­nen hin­hängt. Eine aber­ma­li­ge Auf­lö­sung, Durch­sei­hung und Ein­di­ckung soll ihn nach Ber­gi­us erst zum bes­ten Grün machen.

And­re neh­men statt des Alauns eben soviel Pota­sche, und wie­der And­re damp­fen gleich drei Pfund rohen Saft mit zwei Pfund Kalk­was­ser ab.

Die Bee­ren dazu müs­sen eben ihre voll­komm­ne Rei­fe erlangt haben, und weder unreif noch über­reif seyn.

Er dient für die Was­ser­far­ben­mahler, ist aber auch mit Krei­de zu Pil­len gemacht von den Eng­län­dern als ein wohl­fei­les Pur­gir­mit­tel emp­foh­len worden.