Besenpfrieme

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Besen­pfrie­me, Spar­ti­um sco­pa­ri­um L. [Zorn pl. med. Tab. 224.] deren klei­ne Blätt­chen wech­selswei­se an den Zwei­gen sit­zen unten zu drei­en bei­sam­men, oben ein­zeln, mit sta­chel­lo­sen, ecki­gen Zwei­gen. Die­ses hohe in san­di­gen Wäl­dern des tem-per­i­r­ten Euro­pa häu­fi­ge, strau­chi­ge Kraut wird 8 bis 10 Jahr alt, und blüht im Brachmonat.

Die gro­ßen, gel­ben, schmet­ter­lings­för­mi­gen Blu­men (flor genistae) haben kei­nen Geruch, aber einen bit­tern Geschmack, und sind nebst den nie­ren­för­mi­gen, plat­ten, glän­zen­den, braun­gel­ben Samen (sem. genistae), wel­che einen süß­lich bit­ter­lich ekel­half­ten Geschmack besit­zen, zur Aus­lee­rung von oben und unten in Sub­stanz und Auf­guß gebraucht, und vor­züg­lich bei Gicht­schmer­zen emp­foh­len wor­den, wo doch star­ke Abfüh­rungs­mit­tel gefähr­lich sind.

Auch den Saft des Krau­tes hat man zu ähn­li­chen Behu­fen angewendet.

Das aus der Asche die­ses Krau­tes aus­ge­laug­te und ein­ge­dick­te Salz (sal genistae) hat man als harn­trei­bend gerühmt, kömmt aber hier­in, so wie in andern Stü­cken, mit der Pota­sche überein.