Bernsteinöl, rektifizirtes

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Bern­stein­öl, rek­ti­fi­zir­tes, (ol. suc­ci­ni rec­ti­fi­ca­tum). Das bei der Destil­la­ti­on des Bern­steins über­ge­gan­ge­ne dun­kel­far­bi­ge Oel wird mit gebrann­tem zer­fal­le­nem Kal­ke und Was­ser gemischt, noch­mals, aber bei sehr gelin­dem Feu­er, destil­lirt, und so das wohl­rie­chen­de rek­ti­fi­zir­te Bern­stein­öl erhal­ten, wovon zwei Thei­le mit sie­ben Thei­len rau­chen­der Sal­pe­ter­säu­re all­mäh­lig ver­bun­den, ein pome­ran­zen­far­bi­ges, stark nach Bie­sam rie­chen­des Harz geben, wel­ches, nach gehö­ri­ger Aus­sü­ßung mit Was­ser, den Namen künst­li­cher Bie­sam oder bal­sa­mi­sches Bern­stein­harz (Moschus arti­fi­ci­a­lis, Resi­na suc­ci­ni bal­sa­mi­ca) führt.

Die­ses Bern­stein­öl unter­schei­det sich vom natür­li­chen Berg­öle vor­züg­lich dadurch, daß letz­te­res nach Schön­wald bei der Ver­mi­schung mit star­ker Sal­pe­ter­säu­re flüs­sig bleibt.

Es wird vor sich wenig, größ­tent­heils nur mit ätzen­dem Salm­iat­geis­te ver­ei­nigt, zur Berei­tung des Lu-cien­was­sers gebraucht.