Bdelliumgummi

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Bdel­li­um­gum­mi (Gum­mi bdel­li­um). Die­ses Gum­mi­harz rührt von einem noch unbe­kann­ten in Gui­nea, Ara­bi­en, Medi­en und Indi­en wach­sen­den Bau­me her. Es kömmt unter ver­schied­ner Gestalt und Güte zu uns.

Das bes­te bestehet aus klei­nen läng­licht­run­den Klümp­chen, wel­che äus­ser­lich eckig runz­licht, röth­lich, durch­schei­nend, von glat­tem Bru­che, wid­ri­gem schwa­chen Geru­che, und etwas wid­ri­gem, bit­ter­li­chem, dem vene­di­schen Ter­ben­thin ähneln­den Ge-schma­cke ist. Beim Kau­en wird es schwer­lich weich, und zer­reibt sich eher. Am Lich­te schmilzt es nicht, brennt aber hell, mit bal­sa­mi­schem Geru­che. Der Rauch ähnelt dem gebrann­ten Mehle.

Die Hälf­te löset sich zur trü­ben wid­rig­bal­sa­misch rie­chen­den, ekel­haft bit­ter schme­cken­den Flüs­sig­keit im war­men Was­ser auf, den Rest nimmt der Wein­geist zu einer geruch­lo­sen Tink­tur in sich, wel­che sich in Was­ser zer­setzt. In den bei­der­lei Oelen wird es nur sehr unvoll­kom­men auf­ge­löst. Die voll­kom­mens­te Auf­lö­sung ent­ste­het im tar­ta­ri­sir­ten Wein­geis­te, in Wei­ne und Essi­ge. Vom Aether wird es nicht voll­stän­dig aufgelöst.

Die zwei­te Sor­te kömmt in gro­ßen Klum­pen von dun­kel­braun­röth­li­cher Far­be zu uns, sieht auf dem Bru­che wie Tischer­leim aus, und ähnelt oft an Geruch und Geschmack einer unrei­nen Myrrhe.

Bei­gemisch­tes ara­bi­sches Gum­mi wird an sei­ner Far­be, sei­ner Leicht­auf­lös­lich­keit in Was­ser und Unauf­lös­lich­keit in tar­ta­ri­sir­tem Wein­geis­te erkannt.

Ehe­dem brauch­te man das Bdel­li­um als zert­hei­len-de Räu­che­rung, vor­züg­lich gegen die blin­de Gold­ader, inner­lich gegen hys­te­ri­sche Anfäl­le. Es läßt sich leicht entbehren.