Bachbungenehrenpreiß

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Bach­bun­geneh­ren­preiß, Vero­ni­ca bec­ca­bun­ga L. [Zorn pl. med. Tab. 202.] mit Blu­men­trau­ben, wel­che an den Sei­ten her­vor­kom­men, mit eirun­den, plat­ten Blät­tern und krie­chen­dem Sten­gel, eine bekann­te mehr­jäh­ri­ge auf nied­ri­gen feuch­ten Plät­zen, vor­züg­lich an Quel­len, wel­che Win­ters nicht zufrie­ren, häu­fi­ge Pflan­ze, wel­che vom Früh­ling bis Herbst blau blüht.

Des aus­ge­preß­ten Saf­tes vom fri­schen Krau­te (herb. bec­ca­bun­gae), wel­ches jung fast gar kei­nen Geschmack und Geruch hat, im Alter aber einen kreß­ar­ti­gen Geruch und bit­tern Geschmack erlangt, hat man sich von jeher häu­fig als eines schar­bock­wid-rigen Mit­tels bedient, und wie man ziem­lich undeut­lich sag­te, das Blut zu rei­ni­gen. Die ihm über­dem bei­geleg­ten Tugen­den beru­hen, soviel an ihnen wahr ist, sämmt­lich auf sei­ner nicht sehr star­ken anti­s­kor­bu­ti-schen und harn­trei­ben­den Kraft.

Es wird sel­ten mehr allein ver­ord­net, gewöhn­lich nur mit andern schar­bock­wid­ri­gen Kräu­tern zum Saf­te aus­ge­preßt, zu wel­chem Behu­fe man dann die ältern Pflan­zen, als die kräf­ti­gern, aus­zu­wäh­len hat.