Arcanum corallinum

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Arca­num coral­li­num, ein rother Queck­sil­ber­kalk, (Queck­sil­ber­prä­zi­pi­tat) dem man sei­ne angeb­lich noch anhän­gen­de Säu­re und ätzen­de Schär­fe dadurch zu beneh­men such­te, daß man ihn mit zer­flos­se­nem Wein­st­ein­sal­ze abrieb, ihn mit Was­ser wie­der aus­süß­te, und dann noch zwei bis drei­mal Wein­geist dar­über abbrann­te. Dann nann­te man es rothes Mer­ku­ri­al­pul­ver (arca­num coral­li­num), ob es gleich durch die­se Behand­lung in sei­ner Natur um gar nichts geän­dert wor­den war.

And­re ver­viel­fäl­ti­gen die Arbeit dabei noch mehr. Sie zie­hen über 5 Thei­le rothen Queck­sil­ber­kalk 8 Thei­le Schei­de­was­ser ab, gie­ßen das Destil­lat mit noch 4 Thei­len Schei­de­was­ser auf das Pul­ver, zie­hen es zum zwei­ten, end­lich auch zum drit­ten male dar­über ab. Das Pul­ver wird 7 bis 8 Minu­ten in star­kem Glü­hen erhal­ten, dann eine hal­be Stun­de mit 48 Thei­len Was­ser gekocht. Man zieht nun 12 Thei­le tar­ta­ri-sir­ten Wein­geist dar­über ab, und treibt das Destil­lat noch zwei­mal davon über. Noch­mals diger­irt man das so behan­del­te Pul­ver 48 Stun­den im Sand­ba­de mit zwölf Thei­len fri­schen tar­ta­ri­sir­ten Wein­geis­tes, und ver­stärkt die Hit­ze zuletzt so, daß der Wein­geist etwas zu kochen anfängt; die­sen gießt man end­lich ab, und trock­net das so ohne che­mi­sche Grün­de gemiß­han­del­te Pul­ver zum Gebrauche.