Erkältungen vorbeugen

Ange­mes­se­ne Klei­dung im Win­ter hilft bei der Erkältungsabwehr

Erkäl­tun­gen kön­nen leicht vor­ge­beugt wer­den durch Wär­me. Wär­me jeg­li­cher Art ist für den Kör­per in herbst­lich-win­ter­li­chen Zei­ten wich­tig. Erkäl­tungs­bä­der, Erkäl­tungs­tees, war­me Schu­he und Klei­dungs­stü­cke sor­gen für Wär­me und damit für ein­fa­che Regu­la­ti­ons­me­cha­nis­men mit denen der Kör­per sich auch gegen Bak­te­ri­en, Viren schüt­zen kann.

Im Herbst und Win­ter kom­me ich auf den Stra­ßen immer wie­der ins Stau­nen: Vie­le Men­schen tra­gen Turn­schu­he, die mit ihrer dün­nen Gum­mi­soh­le, die Käl­te von unten her gera­de­zu ein­la­den. Dann muss die neu­es­te Mode ein­ge­hal­ten wer­den, näm­lich kur­ze Hosen wer­den hoch­ge­krem­pelt, dazu Söck­chen und nack­te Haut bei kal­ten Tem­pe­ra­tu­ren – klar, dass da die Käl­te die Bei­ne hoch­kriecht und für Käl­te­ge­füh­le sorgt oder sogar für eine Bla­sen­ent­zün­dung. Modi­sche Schals sind beliebt, sie wer­den mehr­fach umge­schlun­gen, wär­men jedoch nur den Hals. Der Kopf hin­ge­gen ist oft ohne Schutz. Dabei ver­liert der Mensch über einen unge­schütz­ten Kopf 30 Pro­zent sei­ner Kör­per­wär­me! Eine Müt­ze wür­de dem abhelfen.

Eine Erkältung abwehren ist mit einfachsten Mittel möglich:

War­me Füße (Schu­he mit dicken Soh­len, dicke, Strümp­fe), war­me Hän­de (war­me Hand­schu­he) und eine Müt­ze sor­gen für die Warm­hal­tung der äuße­ren Körperregionen.

Die Aus­wahl der Tex­ti­li­en hilft maß­geb­lich beim Wär­me­haus­halt: Wol­le und Baum­wol­le hält wär­mer als syn­the­ti­sche Klei­dung. Z.B. kann sich bei syn­the­ti­schen Strümp­fen durch Schweiss­ab­son­de­rung an den Füßen natür­li­che Käl­te­kom­pres­sen ent­wi­ckeln: Schweiß durch­tränk­te Socken plus Käl­te sor­gen für dau­er­haf­te, nass­kal­te Füße, die die Wär­me­regu­la­ti­on außer Kraft set­zen kann. Ein unter­kühl­ter Kör­per kann anschlie­ßend anstür­men­den Bak­te­ri­en und Viren schlech­ter wider­ste­hen, eine Erkäl­tung ist vorprogrammiert.

Kei­ne engen Schu­he tra­gen: Je beweg­li­cher die Zehen im Schuh sind, des­to bes­ser. Füs­se die beim Gehen noch mit­hel­fen kön­nen, sind gut durch­blu­tet, blei­ben warm und sor­gen außer­dem noch für eine gesun­de Sta­tik im gesam­ten Kör­per (kei­ne Rückenschmerzen).

Bei Käl­te­ge­füh­len kann ein wär­men­des Bad wohl­tu­end sein. Anschlie­ßend ist das Zubett­ge­hen sinn­voll. Wer kei­ne Bade­wan­ne hat, sorgt beim frü­hen Zubett­ge­hen mit einer Wärm­fla­sche für Wär­me von außen. Die Wärm­fla­sche ent­we­der auf die Geni­ta­li­en, auf die Leber oder die Füße legen – oder abwech­selnd auf die­se Regio­nen. Ablen­kung durch Han­dy, Fern­se­hen oder sons­ti­gem Medi­en­kon­sum ist ungut und läuft den Regu­lie­rungs­ar­bei­ten des Kör­pers zuwi­der. Ein­fach mal abschal­ten, sich ein­ku­scheln und schla­fen ist manch­mal die bes­te Medizin.

Erkältungstees für innere Wärme

Erkäl­tungs­tees kön­nen unter­stüt­zend wir­ken. Ein­mal hilft ein wär­men­der Tee von innen. Außer­dem haben bestimm­te Heil­pflan­zen zusätz­li­che hei­len­de oder vor­beu­gen­de Wir­kun­gen.Erkäl­tungs­tee: Bei fie­ber­haf­ter Erkran­kung, mit Wunsch einer inne­ren Schwitz­kur und zur Stei­ge­rung der Abwehr­kräf­te. Die­ser Tee ist auch zur Vorbeu­gung von Erkäl­tungs­krank­hei­ten bei Kin­dern geeignet:

Rezept: Hage­but­ten (30 Gramm), Holun­der­blü­ten (10 Gramm), Lin­den­blü­ten (10 Gramm). Tee­mi­schung kann in der Apo­the­ke in grö­ße­ren Men­gen in die­sem Ver­hält­nis bestellt wer­den. 1 gehäuf­ter Tee­löf­fel auf 250 Mil­li­li­ter (1 gro­ßer Becher) mit sie­den­den­dem Was­ser über­gie­ßen, abge­deckt 10 Minu­ten ste­hen las­sen, absei­hen und warm trin­ken (kann mit Honig gesüßt wer­den). 2 x täg­lich mor­gens und abends.

Haustee für die Winterzeit

Die­ser Haus­tee ist für die Win­ter­zeit zur Vor­beu­gung von Erkäl­tungs­krank­hei­ten geeignet.

Rezept: Lin­den­blü­ten (10 Gramm), Melis­sen­blät­ter (10 Gramm), Hage­but­ten (10 Gramm), Erd­beer­blät­ter (5 Gramm), Brom­beer­blät­ter (5 Gramm), Holun­der­blü­ten (5 Gramm), Hibis­kus­blü­ten (5 Gramm), Fen­chel­früch­te (5 Gramm). Die­se Zusam­men­stel­lung kann bei Apo­the­ken in grö­ße­rer Men­ge, jedoch in die­sem Mischungsverhältnis.

Zube­rei­tung: 2 Tee­löf­fel­der Tee­mi­schung wer­den mit 250 Mil­li­li­ter (gro­ßer Becher) mit heis­sem Was­ser über­gos­sen. Abge­deckt 20 Minu­ten zie­hen gelas­sen, abge­seiht und getrun­ken. Er ist ein gut schme­cken­der Tee, der mehr­mals täg­lich genos­sen wer­den kann.

Erkältungstee bei fieberhafter Erkältung und Atemwegsproblemen

Die­ser Erkäl­tungs­tee ist für fie­ber­haf­te Erkäl­tun­gen, bei denen eine Schwitz­kur gewünscht ist und ein Katarrh der obern Luft­we­ge (Ent­zün­dung der Schleim­häu­te und obe­ren Luft­we­ge, Abson­de­rung von Sekreten):

Rezept: Hage­but­ten (30 Gramm), Holun­der­blü­ten (35 Gramm), Lin­den­blü­ten (25 Gramm), Süß­holz­wur­zel (10 Gramm). Der Tee kann von Apo­the­kern zusam­men­ge­stellt wer­den. Er wird in grö­ße­rer Men­ge, in die­sem Men­gen­ver­hält­nis bestellt.

Zube­rei­tung: 2–3 Tee­löf­fel der Tee­mi­schung für eine gro­ße Tas­se. Heis­ses Was­ser wird drü­ber gegos­sen, 10 Minu­ten abge­deckt ste­hen gelas­sen, abge­seiht und getrun­ken. Der Tee wird mehr­mals täg­lich frisch auf­ge­brüht und mög­lichst heiss getrunken.

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (Novem­ber 2017).
Quel­len
Mey­­er-Buch­­te­­la E: Tee-Rezep­­tu­­ren. Ein Hand­buch für Apo­the­ke­er und Ärz­te. Deut­scher Apo­the­ker Ver­lag, Stutt­gart, 2004.
wei­te­re Infos
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