Salbeitee aus frischem Salbei
Die Nase trieft, der Husten quält, der Kopf dröhnt – alle Jahre wieder kommen Erkältungen. Erkältungen sind lästig, aber kaum vermeidbar. Jeder Mensch bekommt sie jedes Jahr zwei bis drei Mal. Das ist ganz normal. Denn in Zeiten, in denen viele Menschen erkältet sind, verbreiten sie ihre Rhinoviren überall. Niesen, in die Taschentücher schnauben, Husten, da gibt es eigentlich kein Entrinnen. Es sei denn, das Immunsystem ist so stabil, dass es sich gegen den Rhinoviren-Ansturm erfolgreich erwehren kann.
Erkältungen werden über die Luft (Niesen, Husten) oder über Hautkontakt (Küsschen oder Hände geben) übertragen. Auch an Türgriffen oder anderen Gegenständen können die Rhinoviren gut überleben. Deshalb ist ein häufiges Hände waschen vorbeugend, weil sie die Übertragung unterbrechen (oder Küssen und Hände schütteln vermeiden).
Salbei-Tee zum Gurgeln
Eine Erkältung braucht zwischen 48–72 Stunden, um auszubrechen. Dann zeigen sich die typischen Symptome wie Kribbeln im Hals, erstes Niesen, Hals- und/oder Kopfschmerzen. Die Nase kann entweder verstopft sein, oder anfangen zu laufen. Kinder reagieren auf Erkältungen mit zusätzlichem Fieber. Bei Erwachsenen kommt das seltener vor.
Je nach dem, wie sich die Erkältung ankündigt, kann reagiert werden: Bei Kälte-Empfindungen tut das Trinken von heißen Tees gut. Fängt der Hals an zu schmerzen, kann ein wärmender Schal helfen. Wer es sich leisten kann, dem ist das frühe zu-Bett-gehen vielleicht sogar mit einer Wärmflasche anzuempfehlen. Denn Ruhe und Schlaf sind nun die besten Helfer. Eine Erkältung kann nämlich von einem Menschen ohne eine Grunderkrankung oder chronischer Erkrankung ohne Weiteres bewältigt werden. Das Immunsystem benötigt einfach Zeit, um die Rhinoviren zu bekämpfen. Erkältungen benötigen sieben bis neun Tage, um wieder abzuklingen und zwar ohne oder mit den vielen Arzneimitteln, die gerne angepriesen werden.
Wer sich selbst und sein Immunsystem unterstützen möchte, kann Verschiedenes beitragen. Viel trinken hilft beispielsweise den Stoffwechsel zu aktivieren. Die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen sind nicht nur zur Vorbeugung eine gute Idee, sondern auch bei den Erkältungen selbst. Eigentlich verrät der Körper meistens selbst, was er benötigt: Wer sich abgeschlagen fühlt und ruhebedürftig, sollte diesen Regungen nachgehen und sich ausruhen.
Wer sich gerne mit natürlichen pflanzlichen Mitteln unterstützen oder z.B. bei Husten Linderung erfahren möchte, dem steht eine breite Palette an Heilpflanzen zur Auswahl.
Halsschmerzen:
Salbei hilft bei Halsschmerzen. Salbei-Tee zum Gurgeln:
Tee-Rezept: Zwei gehäufte Esslöffel getrocknete Salbeiblätter (Apotheke) in eine Tasse geben und mit heißem Wasser überbrühen. Die Tasse wird abgedeckt (damit die Wirkstoffe nicht entweichen) zehn Minuten stehen gelassen. Anschließend wird der Salbei-Tee abgegossen. Warmer Salbei-Tee ist besonders wirksam. Mit ihm wird solange gegurgelt bis das Glas leer ist. Bei starken Halsschmerzen kann alle zwei Stunden gegurgelt werden, am besten mit immer frisch aufgebrühtem Salbei-Tee.
Kopfschmerzen:
ASS (Azetylsalizylsäure) wird mittlerweile nur noch synthetisch hergestellt. Die Weidenrinde (Salicis cortex) enthält natürliches ASS. Nachdem Wissenschaftler entdeckt hatten, dass die Wirkstoffe der Weide schmerzlindernde, entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkstoffe haben, war der Siegeszug dieses universalen Schmerzmittels nicht mehr aufzuhalten. Auch bei erkältungsbezogenen Kopfschmerzen hilft ASS.
Nasennebenhöhlen-Entzündung (Sinusitis):
Eukalyptusblätter
Beim Abklingen einer Erkältung können Nasennebenhöhlen-Entzündungen entstehen. Zähflüssige Sekrete verstopfen die Nase, die Schleimhäute können anschwellen und den Zugang zur Nase verstopfen, die Sekrete können nicht mehr richtig abfließen. Dampfinhalationen sind wirksam.
Dampfinhalation: Nötig ist dazu eine Schüssel, die beim Einfüllen von heißem Wasser nicht zerspringt, Eukalyptus- oder Thymianöl, ein Handtuch, eine nicht rutschende Unterlage für die Schüssel.
In die Schüssel wird bis zur Hälfte kochendes Wasser gegossen, dann werden sieben bis zehn Tropfen vom Eukalyptus oder Thymianöl in das Wasser gegeben. Der Kopf wird über den Wasserdampf gehalten, das Handtuch wird über den Kopf gelegt. Der Wasserdampf enthält die ätherischen Öle. Der Kopf wird soweit über den Wasserdampf gehalten wie es gut erträglich ist. Dann wird tief eingeatmet und über den Mund wieder ausgeatmet. Drei bis fünf Minuten lang wird immer wieder tief ein- und ausgeatmet. Relativ schnell wird die Nase frei. Das Sekret kann abfließen. Inhalationen können alle zwei Stunden wiederholt werden. Bitte Vorsicht mit dem heißen Wasser in der Schüssel, damit es nicht zu Verbrühungen kommt. Kinder dürfen nie ohne Aufsicht Inhalationen machen!
Es gibt auch verschiedene pflanzliche Fertigpräparate in der Apotheke bei einer Sinusitus zu kaufen.
Husten: Festsitzender Schleim, Linderung vom Hustenreiz
Anis muss angestoßen werden
Teemischung: Eibischwurzel (40 Gramm), Süßholzwurzel (15 Gramm), Veilchenwurzel (5 Gramm), Huflattichblätter (20 Gramm), Wollblumenblüten (10 Gramm), angestoßene Anisfrüchte (10 Gramm). Die Mischung kann in der Apotheke bestellt werden.
Tee-Rezept: Zwei Teelöffel der Rezeptur werden in eine Tasse gegeben und mit siedendem Wasser übergossen. 10 Minuten abgedeckt stehen lassen, abseihen und täglich mehrmals täglich mit Honig gesüßt trinken.[1]
Trockener Reizhusten:
Teemischung: Spitzwegerichkraut (20 Gramm), Malvenblüten (20 Gramm), Wollblumenblüten (10 Gramm), Süßholzwurzel (5 Gramm), angestoßene Fenchelfrüchte (5 Gramm). Die Mischung kann in der Apotheke bestellt werden.
Tee-Rezept: Zwei Teelöffel der Rezeptur werden in eine Tasse gegeben und mit siedendem Wasser übergossen. 10 Minuten abgedeckt stehen lassen, abseihen und täglich mehrmals täglich mit Honig gesüßt trinken.[1]
Krampf- und Keuchhusten. Besonders für Kinder geeignet
Teemischung: Thymiankraut (40 Gramm), Sonnentaukraut (40 Gramm), angestoßene Anisfrüchte (15 Gramm), Wollblumenblüten (5 Gramm). Die Mischung kann in der Apotheke bestellt werden.
Tee-Rezept: Ein Esslöffel der Teemischung in eine Tasse geben, mit siedendem Wasser überbrühen, abgedeckt 10 Minuten stehen lassen, abseihen und mehrmals täglich trinken.
Krampfhusten
blühender Thymian
Teemischung: Thymiankraut (20 Gramm), angestoßene Fenchelfrüchte (10 Gramm), angestoßene Anisfrüchte (10 Gramm), Huflattichblätter (10 Gramm). Die Mischung kann in der Apotheke bestellt werden.
Tee-Rezept: Zwei Teelöffel der Rezeptur werden in eine Tasse gegeben und mit siedendem Wasser übergossen. 10 Minuten abgedeckt stehen lassen, abseihen und täglich mehrmal täglich trinken.[1]
Reizhusten, gleichzeitig heftige Halsschmerzen
Teemischung: Eibischwurzel (40 Gramm), Isländisch Moos (20 Gramm), Malvenblüten (20 Gramm), angestoßene Fenchelfrüchte (20 Gramm). Die Mischung kann in der Apotheke bestellt werden.
Tee-Rezept: Zwei Teelöffel der Rezeptur werden in eine Tasse gegeben und mit siedendem Wasser übergossen. 10 Minuten abgedeckt stehen lassen, abseihen und täglich mehrmals täglich mit Honig gesüßt trinken.[1]
Autorin
• Marion Kaden, Heilpflanzen-Welt (2017, Januar).
Quelle
[1] Meyer E.: Teerezepturen. Ein Handbuch ür Apotheker und Ärzte. Deutscher Apotheker Verlag. Stuttgart, 2004.
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