Birke bei Blaseninfekten: Wirksam gegen den wichtigsten Erreger

Die Bir­ke (Betu­la pube­s­cens), der ein­zi­ge ein­hei­mi­sche Baum mit wei­ßer Rin­de, ist eine mäch­ti­ge Heil­pflan­ze bei Harn­wegs­in­fek­ten (zum Bei­spiel ent­hal­ten in Heu­mann Bla­sen- und Nie­ren­tee Solu­bi­trat® Uro). Eine neue Stu­die zeigt nun erst­mals, dass die the­ra­peu­ti­sche Wir­kung von Bir­ken­tee nicht allei­ne durch eine Erhö­hung der Harn­men­ge bewirkt wird, wodurch ver­mehrt krank­ma­chen­de Bak­te­ri­en aus­ge­schwemmt wer­den (Durch­spü­lungs-The­ra­pie). Viel­mehr wir­ken Bir­ken-Inhalts­stof­fe auch wachs­tums­hem­mend auf den häu­figs­ten Erre­ger von Harn­wegs­in­fek­ten, das Stäb­chen­bak­te­ri­um Esche­ri­chia coli (E. coli). Zudem ver­hin­dern Bir­ken­aus­zü­ge hoch­si­gni­fi­kant die Bil­dung von bak­te­ri­el­len Bio­fil­men auf der Schleim­haut der Harn­we­ge (Nie­re, Harn­lei­ter, Bla­se, Harn­röh­re) [1].

Bir­ke erhöht, so nach tra­di­tio­nel­ler und heu­te wis­sen­schaft­lich beleg­ter Auf­fas­sung, die Harn­men­ge und ist damit zur Behand­lung von Erkran­kun­gen geeig­net, wo genau dies erwünscht ist – vor allem also bak­te­ri­el­len und ent­zünd­li­chen Erkran­kun­gen der ablei­ten­den Harn­we­ge, bei Nie­ren­grieß, zur Vor­beu­gung von Harn­stei­nen oder zur unter­stüt­zen­den Behand­lung rheu­ma­ti­scher Beschwer­den [2]. E. coli hat zah­rei­che Fähig­kei­ten (sog. Patho­ge­ni­täts-Fak­to­ren), um sich in vor dem mecha­ni­schen Fluss des Harns, der kör­per­ei­ge­nen Abwehr oder den the­ra­peu­tisch ein­ge­setz­ten Anti­bio­ti­ka zu schüt­zen. Eine die­ser Fähig­kei­ten besteht aus der Bil­dung eines eng­ma­schi­gen Bak­te­ri­en-Bio­films auf der Ober­flä­che der Schleim­haut, von Bla­sen-Kathe­tern oder ande­ren Ober­flä­chen. Von die­sem Bak­te­ri­en-Schutz­film aus kön­nen die Erre­ger bes­ser in tie­fer­lie­gen­de Zel­len und Gewe­be ein­drin­gen und sich ver­meh­ren. Genau die­se Bio­film-Bil­dung zu unter­bre­chen, gelingt mit ver­schie­de­nen pflanz­li­chen Extrak­ten, allen vor­an Bir­ken­aus­zü­gen. Zusam­men mit der wachs­tums­hem­men­den Wir­kung auf E. coli bestä­tigt und begrün­det die­se Stu­die die hohe Wirk­sam­keit der Bir­ke bei aku­ten und chro­nisch-wie­der­keh­ren­den Harn­wegs­in­fek­ten sowie deren Vorbeugung.


Autor
• Rai­ner H. Buben­zer, Mul­ti­Med­Vi­si­on Ber­li­ner Medi­zin­re­dak­ti­on (März 2013)
Quel­len
[1] Woj­nicz D, Kuchars­ka AZ, Sokóo‚-oÄ™towska A, Kicia M, Tich­ac­zek-Gos­ka D: Medi­cinal plants extra­cts affect viru­lence fac­tors expres­si­on and bio­film for­ma­ti­on by the uropa­tho­ge­nic Esche­ri­chia coli. Urol Res. 2012 Aug 23 (Direk­ter Link).
[2] Bla­schek W, Ebel S, Hacken­thal E, Holz­gra­be U, Kel­ler K, Reich­ling J, Schulz V: Hagers Hand­buch der Dro­gen und Arz­nei­stof­fe. Sprin­ger Ver­lag, Hei­del­berg, 2006.

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