Weihrauch: Ein Fest für die Sinne

Seit Jahr­tau­sen­den sind Weih­rauch­räu­che­run­gen wich­ti­ger Bestand­teil ritu­el­ler Hand­lun­gen. Mit den kost­ba­ren Opfer­ga­ben wer­den Göt­ter wohl­ge­stimmt oder Ver­bin­dun­gen zu einer geis­ti­gen Welt her­ge­stellt. Als Arz­nei hat­te Weih­rauch frü­her gro­ße Bedeu­tung. Heu­te wer­den sei­ne anti-ent­zünd­li­chen Effek­te erforscht und könn­ten zukünf­tig bei der Behand­lung all­er­gi­scher und chro­nisch-ent­zünd­li­chen Erkran­kun­gen eine Rol­le spielen.

Der cha­rak­te­ris­ti­sche bal­sa­misch-nar­ko­ti­sche Duft des Weih­rauchs ist eng mit der katho­li­schen Kir­che und für vie­le auch mit Weih­nach­ten ver­bun­den. Wäh­rend der freu­di­gen Fei­er zur Ankunft des Christ­kin­des liegt in vie­len Kir­chen ein schwe­rer Weih­rauch­duft, wäh­rend die Weih­nachts­ge­schich­te ver­le­sen wird: Die Geschich­te der drei Wei­sen, die sich auf den Weg mach­ten, um der Ankunft eines beson­de­ren Men­schen­kin­des bei­zu­woh­nen. Cas­par, Mel­chi­or und Bal­tha­sar über­brach­ten ihm kost­ba­re Gaben – Gold, Myr­rhe und Weih­rauch. Die­se waren nicht nur zur dama­li­gen Zeit sehr wert­voll, son­dern auch von gros­ser Heil­kraft. Bis heu­te, denn Gold ist eines der wich­tigs­ten Rheu­ma-Basis­the­ra­peu­ti­ka über­haupt. Myr­rhe (Com­mi­pho­ra spec.) ent­fal­tet sei­ne Heil­kraft bei Schleim­haut­ent­zün­dun­gen oder Erkran­kun­gen der Atem­we­ge. Weih­rauch (Bos­wel­lia spec.) wird heu­te wegen sei­ner aus­ge­präg­ten anti-ent­zünd­li­che Effek­te welt­weit erforscht.

Den Göttern geweiht

Räu­che­run­gen für Buddha

Weih­rauch ist das getrock­ne­te Gum­mi-Harz ver­schie­de­ner Arten von Bos­wel­lia-Bäu­men. Beim Räu­chern des Har­zes – es wird auf Holz­koh­le gelegt – ent­steht ein Wohl­ge­ruch, der in vie­len Reli­gio­nen Ver­wen­dung fin­det. Im Alter­tum gebrauch­ten das Gum­mi-Harz Ägyp­ter, Baby­lo­ni­er, Per­ser, Grie­chen für ihren Opfer- und Toten­kult oder ritu­el­le Hand­lun­gen. So wur­de bei­spiels­wei­se Weih­rauch ver­wen­det, um Kult­tem­pel und ‑Sta­tu­en vom All­täg­li­chen zu rei­ni­gen und der gött­li­chen Bestim­mung zuzu­füh­ren. Weih­rauch-Räu­che­run­gen hat­ten auch den Sinn der Besee­lung der Kult­sta­tue, mit ihnen wur­de das gött­li­che Wesen “hin­ein­ge­bannt”. Weih­rauch war wegen sei­ner Sel­ten­heit und den lan­gen Han­dels­we­gen teu­er. Mit ihm war Men­schen ein kost­ba­res Brand­op­fer mög­lich, mit dem Pries­ter eine Ver­bin­dung zwi­schen der mensch­li­chen und geis­ti­gen Göt­ter­welt her­stell­ten. Laut Hesi­od (grie­chi­scher Dich­ter, 700 vor Chris­tus) hat­te der Wohl­ge­ruch zudem den Vor­teil, dass sich die Göt­ter, Köni­ge und Ahnen dar­an erfreu­ten und sich den mensch­li­chen Für­bit­ten wohl­ge­son­nen zeig­ten. Das Abbren­nen von Weih­rauch hat­te aber auch magi­sche Ele­men­te. Denn Weih­rauch war Teil eines Lie­bes­zau­bers mit dem die Objek­te der Begier­de ver­zau­bert wur­den. Bekannt ist auch, dass wohl­ha­ben­de Ägyp­te­rin­nen durch das Abbren­nen von Weih­rauch gestei­ger­te sexu­el­le Lust bei ihren Lieb­ha­bern zu ent­fa­chen versuchten.

Traditionelles ayurvedisches Heilmittel

Auch in Indi­en hat die Ver­wen­dung von Weih­rauch (Bos­wel­lia ser­ra­ta) eine jahr­tau­sen­de alte Tra­di­ti­on. Hier war Weih­rauch nicht nur Bestand­teil kul­ti­scher Hand­lun­gen, son­dern wich­ti­ges Arz­nei­mit­tel. In der ayur­ve­di­schen tra­di­tio­nel­len Medi­zin (Salai Gug­gul) hat­te das Harz einen fes­ten Platz, denn es galt als “erhit­zend”, sti­mu­lie­rend und regu­lie­rend. Ayur­ve­di­sche Ärz­te hat­ten schon früh die ent­zün­dungs­hem­men­den, des­in­fi­zie­ren­den und Wund­in­fek­tio­nen ver­hin­dern­den Wir­kun­gen des Har­zes beob­ach­tet. Des­halb galt Weih­rauch – bis heu­te – als Mit­tel mit brei­tem Ein­satz­spek­trum bei inner­li­chen wie äus­ser­li­chen Beschwer­den und Erkrankungen.

Weihrauch in der ayurvedischen Medizin:

Erkran­kungäußer­lichinner­lich
Atem­we­ge&nbsp:ent­zün­dungs­hem­mend, Aus­wurf för­dernd, entkrampfend
Geni­tal­sys­tem&nbsp:mens­trua­ti­ons­för­dernd, aphro­di­sie­rend, entwässernd
Hautschweiss­trei­bend, des­in­fi­zie­rend, blutstillendwund­rei­ni­gend
Herz-Kreis­lauf-Sys­tem&nbsp:schmerz­lin­dernd
Ver­dau­ung&nbsp:ver­dau­ungs­för­dernd, Blä­hun­gen min­dernd, Durch­fall mindernd
Gelen­kedurch­wär­mendent­zün­dungs­hem­mend, schmerzlindernd
Abwehr­sys­temfie­ber­sen­kendschmerz­lin­dernd

Gegen Entzündungen aller Art

Weih­rauch­gra­nu­lat

Etwa 300 vor Chris­tus gelang­te das Wis­sen vom Weih­rauch über Heer­stra­ßen von Süd­ara­bi­en und dem Indi­schen Oze­an in die Mit­tel­meer­län­der. Im römi­schen Reich gehör­te das kost­ba­re Harz zum offi­zi­el­len Staats- und Herr­scher­kult: Weih­rauch wur­de zum Emp­fang des Kai­sers, sei­nem Tri­umph und sei­ner Apo­theo­se (“Ver­gött­li­chung”) ver­wen­det. Durch die römi­schen Legio­nen gelan­gen Infor­ma­tio­nen über das Gum­mi­harz in alle Mit­tel­meer­län­der. So auch nach Grie­chen­land, wo sich Peda­ni­os Dio­ku­r­i­des für die heil­sa­men Eigen­schaf­ten des Weih­rauchs inter­es­sier­te. In sei­ner Arz­nei­mit­tel­leh­re wid­me­te er dem Harz gleich drei Kapi­tel. Grund­sätz­lich klas­si­fi­zier­te er Weih­rauch als Arz­nei mit “zusam­men­zie­hen­den, erwär­men­den” Eigen­schaf­ten. Dio­s­ku­r­i­des emp­fahl die zer­mah­le­ne Rin­de im Trank “für die an Blut­spei­en, im Zäpf­chen für die, wel­che an Blut­flüs­sen lei­den”. In einem wei­te­ren Kapi­tel beschrieb der grie­chi­sche Arzt genau­es­tens die Russ-Her­stel­lung aus Weih­rauch-Rin­de und erläu­ter­te: “Der Russ hat die Kraft die Ent­zün­dung in den Augen zu hei­len, Flüs­se zurück­zu­hal­ten, Wun­den zu rei­ni­gen, Kaver­nen (Kör­per­höh­len) aus­zu­fül­len und Krebs­ge­schwü­re zu heilen”.

Verbreitung über Heerstraßen

Über die römi­schen Heer­stras­sen gelang­ten die Infor­ma­tio­nen über die Anwen­dun­gen des Weih­rauchs wie­der­um in Pro­vin­zen nörd­lich der Alpen. Da die Arz­nei­mit­tel­leh­re des Dio­s­ku­r­i­des ein­ein­halb Jahr­tau­sen­de lang das mass­geb­li­che Lehr­buch war, folg­ten Ärz­te vom Mit­tel­al­ter bis in die Neu­zeit hin­ein sei­nen Emp­feh­lun­gen. Mat­thio­lus, Hil­de­gard von Bin­gen und auch Para­cel­sus erwähn­ten Weih­rauch. Mit dem Beginn der Neu­zeit kam Weih­rauch in die Apo­the­ken und wur­de als Oli­ba­num (auch Gum­mi oli­ba­num oder Gum­mi­resi­na) gehan­delt. Es war als Öl (Ole­um thu­ris) oder in der Körn­er­form (gra­nis) zu haben und gehör­te bald zum offi­zi­el­len Bestand von Offi­zi­nen. Oli­ba­num hat­te ein brei­tes Anwen­dungs­spek­trum und wur­de intern bei­spiels­wei­se bei Erkran­kung der Atem­we­ge (Katar­rhe), des Ver­dau­ungs- und Harn­trak­tes, Gicht oder Rheu­ma ver­ord­net. Äus­ser­lich kam Oli­ba­num als Pflas­ter oder in Sal­ben zur Behand­lung von Furun­keln und Geschwü­ren in Fra­ge. Mit der Ent­wick­lung und Ver­brei­tung che­misch-phar­ma­zeu­ti­scher Medi­ka­men­te geriet Oli­ba­num fast völ­lig in Vergessenheit.

Weihrauch in der christlichen Tradition:

Im römi­schen Reich wur­de der ehren­de Gebrauch von Weih­rauch von den Kai­sern erst­mals auf die Bischö­fe über­tra­gen. Etwa seit dem vier­ten Jahr­hun­dert nach Chris­tus ent­wi­ckel­te sich der Brauch, Wei­h­rauch-Räu­che­run­­gen durch­zu­füh­ren. Spä­ter waren sie im Chris­ten­tum Bestand­teil ritu­el­len Hand­lun­gen. Seit dem sechs­ten Jahr­hun­dert wird vor allem in den öst­li­chen Kir­chen Weih­rauch als Opfer­ga­be in den Got­tes­diens­ten gebraucht. Zwi­schen der katho­li­schen und evan­ge­li­schen Kir­che bestehen nicht nur grund­sätz­li­che Unter­schie­de bei den Ritua­len und im Glau­ben, son­dern auch bei der Ver­wen­dung von Weih­rauch. So wer­den in den katho­li­schen Kir­chen wäh­rend der Got­tes­diens­te alle Sin­ne der Men­schen ange­spro­chen: Das Hören – mit Tex­ten und Lie­dern, Sehen – durch Betrach­ten der Iko­nen, Bil­der und Kir­chen­fens­ter. Schliess­lich das Rie­chen – durch aus­gie­bi­ge Wei­h­rauch-Räu­che­run­­gen. In der katho­li­schen Kir­che hat Weih­rauch jedoch auch eine ande­re Bedeu­tung: Es steht für die Rei­ni­gung (nicht im hygie­ni­schen, son­dern im läu­tern­den, sym­bo­li­schen Sin­ne), Ver­eh­rung und Gebet. Im Rah­men der Eucha­ris­ti­schen Lit­ur­gie wird Weih­rauch bei der Ein­gangs­pro­zes­si­on (Beräu­chern des Altars), Evan­ge­li­ums­pro­zes­si­on (Beräu­chern der Schrif­ten), Offer­to­ri­um (Beräu­chern der Gaben, Gläu­bi­gen, Minis­tran­ten, Pries­ter) und der Kon­se­kra­ti­on (Beräu­chern von Hos­tie und Kelch) benutzt. Seit dem 12. Jahr­hun­dert gehört das Auf­le­gen von Weih­rauch auf die Glut zur Seg­nung und damit zu den Sakramentalien.

In der evan­ge­li­schen Kir­che hin­ge­gen hat der Weih­rauch kaum Bedeu­tung. Der Refor­ma­tor Luther schaff­te nicht nur sämt­li­che Hei­li­gen­bil­der und sons­ti­gen Ritua­le ab. Auch die Wei­h­rauch-Räu­che­run­­gen ver­bann­te er aus den Kir­chen. Zurück blie­ben kah­le, spar­ta­ni­sche Kir­chen ohne beson­de­re Aus­schmü­ckun­gen. Auch für die pro­tes­tan­ti­schen Nasen wird nichts getan. Wei­h­rauch-Räu­che­run­­gen kom­men sel­ten zum Ein­satz und dann im Sin­ne des Psalm 141: Als Bezeich­nung der zu Gott auf­stei­gen­den Gebe­te der Gläubigen.

Psalm 141: Bit­te um Bewah­rung vor Sün­de (Ein Psalm Davids) Herr, ich rufe zu dir. Eile zu mir zu Hil­fe; /​​ höre auf mei­ne Stim­me wenn ich zu dir rufe. Wie ein Rauch­op­fer stei­ge mein Gebet vor dir auf: /​​ als Abend­op­fer gel­te ich vor dir, wenn ich mei­ne Hän­de erhebe. …

Bedeutung in der Wissenschaft

In der moder­nen Arz­nei­mit­tel­for­schung wird sich mit Haupt­kom­po­nen­ten des Weih­rauchs, die Bos­wel­lin-Säu­ren, beschäf­tigt. 14 ver­schie­de­ne Deri­va­te sind bekannt, von denen eini­ge – über das Leu­ko­trien-Sys­tem ver­mit­telt – aus­ge­prägt ent­zün­dungs­hem­men­de Wir­kung haben. Leu­ko­trie­ne sind kör­per­ei­ge­ne Gewebs­hor­mo­ne, die unter ande­rem wesent­lich für all­er­gi­sche (Asth­ma bron­chia­le) und ent­zünd­li­che Reak­tio­nen sind.

In zahl­rei­chen Tier­ver­su­chen wur­den die aus­ge­präg­ten ent­zün­dungs­hem­men­den Wir­kun­gen des Weih­rauchs, die aus dem tra­di­tio­nel­len Ein­satz bekannt sind, wie­der­holt belegt. Dabei grei­fen Inhalts­stof­fe des Har­zes nicht nur in klas­si­sche Ent­zün­dungs­kas­ka­den (z. B. über das Leu­ko­trien-Sys­tem) ein, son­dern blo­ckie­ren auch spe­zi­fi­sche Signal­mo­le­kü­le, die zu über­schies­sen­den und krank­ma­chen­den Ent­zün­dungs­re­ak­tio­nen bei­tra­gen. Die tier­ex­pe­ri­men­tel­len Stu­di­en lie­fern zahl­rei­che Grund­la­gen für kli­ni­sche Stu­di­en mit Weih­rauch bei Erkran­kun­gen aus dem rheu­ma­ti­schen For­men­kreis, bei all­er­gi­schem Asth­ma bron­chia­le oder bei chro­nisch-ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen wie Coli­tis ulce­ro­sa oder Mor­bus Crohn.

For­scher aus Dres­den unter­such­ten in einer dop­pel­blind ran­do­mi­sier­ten Stu­die die Wir­kung von Weih­rauch-Extrakt auf chro­nisch-ent­zünd­lich Dick­darm­ent­zün­dung (Coli­tis ulce­ro­sa). Pati­en­ten mit chro­ni­schen Durch­fäl­len erhiel­ten 3x400 mg eines stan­dar­di­sier­ten Bos­wel­lia ser­ra­ta-Extrak­tes täg­lich über 6 Wochen oder Pla­ce­bo. Die sechs­wö­chi­ge The­ra­pie führ­te in der Grup­pe der mit Weih­rauch behan­del­ten Pati­en­ten häu­fi­ger zur Bes­se­rung der Ent­zün­dung als in der Placebo-Gruppe.

In Zell­ver­su­chen zeigt sich, dass Weih­rauch-Extrakt bei Leuk­ämie­zel­len den pro­gram­mier­ten Zell­tod (“Apo­pto­se”) her­bei­führ­te. Der Extrakt sti­mu­lier­te dabei ins­be­son­de­re sol­che krebs­zell­ei­ge­nen Signal­mo­le­kü­le, die den Unter­gang der Zel­len beschleunigt.

Gummi-Harz-Gewinnung

Weih­rauch wird aus dem Gum­mi­harz der Bos­wel­lia-Bäu­me gewon­nen. Die Bäu­me wach­sen an den Küs­ten des Roten Mee­res, Süd­ara­bi­en und Soma­lia (Bos­wel­lia bhaw-dajia­na Birdw). In Indi­en wächst die bota­nisch unter­scheid­ba­re Bos­wel­lia ser­ra­ta-Art. Die “Weih­rauch­ern­te” erfolgt durch wie­der­hol­tes Ein­ker­ben der Baum­rin­den. Nach dem Anschnei­den tritt eine mil­chig­weis­se Flüs­sig­keit aus, die sich an der Luft zu gelb­lich, röt­lich oder bräun­li­chen Trä­nen erhär­tet. Sie sind an der Aus­sen­sei­te meis­tens weiss bestäubt. Je nach Grös­se des Bau­mes kann die Aus­beu­te bis zu 1 Kilo­gramm Gum­mi­harz pro Baum im Jahr gewon­nen wer­den. Nach dem Abern­ten des Har­zes, wird die Ern­te sor­tiert. Als ers­te Qua­li­tät – ins­be­son­de­re zur Her­stel­lung von Arz­nei­mit­teln – wer­den die trop­fen- oder kol­ben­för­mi­gen grün­lich-weis­sen Harz­trä­nen ver­wen­det. Sie müs­sen eine Län­ge von min­des­tens drei Zen­ti­me­tern haben. Klei­ne­re Trop­fen oder sol­che, die brau­ne oder schwar­ze Farb­an­tei­le haben, gel­ten als min­de­re Qua­li­tät. Sie die­nen zur Gewin­nung von Räu­cher­werk oder Parfümstoffen.

Inhaltstoffe:

Weih­rauch besteht von vier bis acht Pro­zent aus äthe­ri­schen Ölen (Pinen, Oli­ba­nol) und von 50–70 Pro­zent aus alko­hol­lös­li­chen Har­zen. Wei­te­re Bestand­tei­le sind die Bos­wel­lia­säu­re, 20 Pro­zent Gum­mi, 0,05 Pro­zent Bit­­ter- und Schleimstoffe.

Botanik

Der immer­grü­ne Baum gedeiht in den Tro­cken­re­gio­nen Nord­ost­afri­kas, Ara­bi­ens und Indi­ens. Es gibt etwa 20 Arten. Der Weih­rauch-Baum kann bis zu sechs Metern hoch wer­den. Er hat einen kräf­ti­gen Stamm, der von papier­ar­ti­ger Bor­ke umklei­det ist. Wegen sei­ner tro­cke­nen und heis­sen Umge­bung hat der Weih­rauch­baum kei­ne aus­la­den­de Blät­ter­kro­ne. Sei­ne Blät­ter ent­wi­ckeln sich nur an der Spit­ze der vor­jäh­ri­gen Zwei­ge. Dort sit­zen die Blät­ter dicht gedrängt. Es ent­steht der Ein­druck einer Art dicken Blät­ter-Rin­ges, der von den Sti­len und Blät­tern gebil­det wird und der dann jeweils am Ende der Zwei­ge sitzt. Die Blät­ter wach­sen gegen­stän­dig und unpaa­rig. Sie sind ganz­ran­dig oder gekerbt- gesägt. Fie­der­blätt­chen wach­sen von unten nach oben und neh­men an Grös­se zu. Die Kro­nen­blät­ter sind fein geadert, weiss oder elfen­bein­far­ben und unbe­haart. Im April zur Blü­te­zeit ent­ste­hen klei­ne, zwitt­ri­ge Blü­ten. Sie sind fünf­tei­lig mit weiss­lich oder weiss­lich-grü­nen Blü­ten­blät­tern und roten Kro­nen. Aus den Blü­ten ent­steht eine drei­kan­ti­ge Steinfrucht.

Autorin
• Mari­on Kaden, Natür­lich (2007).

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